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Versorgung psychisch Kranker: Ambulantes Netzwerk gestartet


Ziel des neuen Konzepts sei es, die Menschen so weit zu unterstützen, dass sie trotz ihrer Erkrankung im gewohnten familiären, beruflichen und sozialen Umfeld bleiben können. Nach einer Hochrechnung der Krankenkasse gab es 2009 bundesweit mehr als eine halbe Million Krankenhausaufenthalte von Patienten mit Depressionen, Schizophrenie und Persönlichkeitsstörungen. Diese Klinikaufenthalte wären laut TK vermeidbar, wenn die Patienten angemessen ambulant betreut würden. Allerdings mangele es nach wie vor an Angeboten, um den Kranken ein Leben jenseits der stationären Psychiatrie zu ermöglichen.
Kern des Konzepts ist die sozialpsychiatrische Betreuung durch Experten zu Hause, die Patienten und Familien entlasten und kritische Situationen innerhalb der Familien vermeiden soll. Zudem können sich die Kranken bei Bedarf in Wohngemeinschaften, so- genannte Krisenpensionen, zurückziehen, wo ihnen auch professionelle Hilfe angeboten wird.
„Ausgenommen einiger schwerer Psychosen gibt es kaum eine wirkliche Indikation, die eine stationäre Behandlung erfordert“, erklärte Klaus Dörner, Professor für Sozialpsychiatrie. Das Netzwerk Psychische Gesundheit ist de facto in Berlin bereits gestartet und soll bis März auf München, Augsburg und Bremen ausgedehnt werden. Im Jahresverlauf sollen weitere Städte wie Kiel und Göttingen dazukommen, auch in anderen Regionen wird daran gearbeitet. afp
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