

Junge Assistenzärzte sind Wesen ohne Lobby. Ihren Urlaub nutzen sie mitunter, um mal in Ruhe ein paar Briefe wegzudiktieren. Interessant, was man so als erholsam empfinden kann. Nach ein paar Jahren Klinik hängt die Latte wohl ziemlich niedrig. Dass während der Dienstzeit Arbeit liegen bleibt, verwundert nicht. Schließlich müssen ja auch noch Diagnosen verschlüsselt, verschollene Akten besorgt und falsch beklebte Blutröhrchen korrigiert werden. Manche Ärzte heften Befunde ab oder besorgen Druckerpapier.
Es gibt immer noch unsinnige Arbeitsabläufe in Kliniken. Wer die angeht, kann sicherlich keine Millionen einsparen. Denn meist werden sie durch den Einsatz von Einzelpersonen ausgeglichen. Und das kostet nichts, weil deren Überstunden nicht bezahlt werden. Vernünftige Abläufe motivieren aber. Das ist dringend notwendig, denn für viele Ärzte ist die Grenze des Erträglichen erreicht.
Scheppokat, Klaus D.
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