

Van Swinderen entdeckte mit dem genetischen Taufliegen-Modellsystem Drosophila melanogaster, dass der Grad der Ablenkbarkeit der Tiere fein darauf abgestimmt ist, das richtige Verhalten in der richtigen Situation zu zeigen: „Wir haben eine Fliegenmutante mit Gedächtnisverlust, die kaum von einer Aufgabe abzulenken ist, und eine, die sich zu leicht ablenken lässt. Für beide hat das die gleichen Folgen: Lernprobleme – aber aufgrund von völlig unterschiedlichen Ursachen, ganz ähnlich wie Menschen mit Autismus oder Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS).“
Die Fliegen wurden mit Methyl-phenidat (Ritalin) gefüttert, das Patienten mit ADHS verordnet wird. Dabei beobachteten die Forscher, dass die Behandlung bei Fliegen ähnliche Effekte hatte wie beim Menschen: Es half den weniger aufmerksamen Fliegen, sich auf visuelle Reize zu konzentrieren. „Diese überraschenden Parallelen zwischen Insekten und Menschen könnten ein Hinweis darauf sein, dass es ganz fundamentale Grundprinzipien gibt, nach denen alle Gehirne funktionieren“, so die Forscher.
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