

Nicht alle können es so locker nehmen wie manche Niedergelassenen, zum Beispiel der Duisburger Hausarzt Dr. med. Dirk Mecking. „Einen Konflikt habe ich nur mit meiner Familie, weil ich mich am Wochenende auf Kongressen wie diesem herumtreibe“, erklärte er zu Beginn seines Vortrags über die Anforderungen an Hausärzte angesichts steigender Erkrankungszahlen.
Etliche Referenten bauten die erbetenen Angaben zwar in den Vortrag ein. Doch was sie von dieser Durchleuchtung ihrer Arbeit wirklich halten, zeigten die Redner im Halbdunkel des Saals: Ihre Statistikcharts durften lange aufs Publikum wirken, die Folie zu den Interessenkonflikten nur Sekunden. Die Souveränität, diese Angaben einmal den ganzen Vortrag über zu präsentieren, habe sowieso keiner, lästerte ein Zuhörer.
Über den Erkenntnisgewinn kann man sicher streiten. Dass und warum Transparenz sein muss, hat die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie bereits im Jahr 2007 in einer Richtlinie begründet: Es gehe bei den Vorgaben nicht darum, Verbindungen zu kommerziellen Firmen zu verurteilen oder auszugrenzen, sondern: „Oberstes Prinzip ist es, dem Zuhörer die Möglichkeit zu geben, sich ein vollständiges und eigenes Bild zu schaffen.“
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