

Dabei werden zusätzlich zu hämatopoetischen Stammzellen verschiedene Subgruppen von T-Lymphozyten verabreicht. Zunächst erhält der Patient eine hochdosierte Radiochemotherapie und drei Tage nach Abschluss dieser Konditionierung gereinigte T-regulatorische Zellen (Treg-Zellen) vom Spender. Diese CD4/CD25-positive Subpopulation von T-Lymphozyten reguliert die Aktivität von T-zytolytischen Zellen herunter. Treg-Zellen sollen damit Immunreaktionen des Spenders gegen Empfängerzellen und -gewebe vorbeugen. Kurze Zeit nach der Zuführung von Treg-Zellen werden gereinigte CD38+ Stammzellen des haploidentischen Spenders infundiert, an einem Tag noch zusätzlich reife Spender-T-Lymphozyten für die Infektionsabwehr. Die Patienten erhalten keine medikamentöse Immunsuppression.
26 von 28 auf diese Weise behandelte Patienten hatten ein gutes Engraftment mit einer raschen Rekonstitution der Immunabwehr gegen Pathogene ab dem zweiten Monat nach Transplantation, nur zwei Patienten entwickelten eine leichte GvH-Reaktion. „Durch die adoptive Immuntherapie war das Risiko für eine Reaktivierung von Zytomegalieviren im Vergleich mit historischen Kontrollen deutlich reduziert“, erläuterte Martelli. 90 Tage nach Transplantation gab es bei sechs Prozent der nach dem neuen Konzept behandelten Patienten eine Zytomegalieviren-Reaktivierung, gegenüber 41 Prozent der Kontrollpatienten. Diese Art der adoptiven Immuntherapie könnte sich als nebenwirkungsarme Methode zur Verhinderung von Abstoßungen nach Organtransplantation eignen und kam in die Auswahl der Best of ASH. nsi
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.