ArchivDeutsches Ärzteblatt25/1997Der 100. Deutsche Ärztetag: Liebenswerte Wartburgstadt

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Der 100. Deutsche Ärztetag: Liebenswerte Wartburgstadt

Jordan, Barbara

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LNSLNS Ich kenne Eisenach. Ich wohne 24 km entfernt in Hessen. Ich fahre zum 100. Deutschen Ärztetag und hole mein Beiprogramm ab. Denn das hatte mir gefallen und mich - als Ärztin - bewogen, so richtig ins Damenprogramm abzutauchen. "Aber in die Georgenkirche werden Sie wohl nicht reinkommen . . ." Ich hatte durch irgendein Mißverständnis vergessen, mich dafür anzumelden. Und das Beiprogrammbuchende Reisebüro hatte dies sowieso für unnötig gehalten.
Dennoch: Ich kämpfte mich gewitzt in die herrliche Georgenkirche, genoß einen sehr humorvollen Bundespräsidenten Roman Herzog, der seit 40 Jahren an Übergewicht leide, dennoch gesund sei und nicht an die Pille zum Abnehmen glaube.
Karsten Vilmars Worte klangen mir noch im Ohr:
"Ich erkläre den 100. Ärztetag für eröffnet", als ich ohne Wehmut die Busse zur Wartburg abfahren sah. Auf den ministeriellen Empfang mit Gauklerspielen mußte ich nun wirklich verzichten.
Nicht schlimm. Ein Kaffee tat gut, ein Blick ins Schaufenster eines Schuhgeschäftes lockte: Hinein! Ich fand auf Anhieb die passenden Schuhe zu dem kleinen Blauen, bezahlte und wandte mich zum Gehen. "Nehmen Sie diesen Prospekt mit! Das haben wir extra für Sie machen lassen!"
Für mich? Wieso?
"Doch! Sehen Sie es sich an - das ist nur für den Ärztetag gedruckt!"
Woher wissen Sie . . .?
"Ach, wir können unsere Kunden doch gleich richtig einschätzen!"
Danke, ganz herzlichen Dank! Ich kenne dieses Geschäft ja auch schon . . .
Kenne ich Eisenach?
Ich wohne 24 km entfernt, in Hessen. Aber ich lerne bei jeder Begegnung eine neue, liebenswerte Seite der Wartburgstadt kennen. Dr. Barbara Jordan

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