
Der Artikel mit der Aussage von einer drastisch erhöhten Sterblichkeit bei Patienten mit schweren psychischen Erkrankungen hat mich einigermaßen überrascht. – Ich kann hier nicht mit Statistiken aufwarten, doch zeichneten sich die psychotischen Langzeit- und Dauerpatienten, die ich in den 70er und 80er Jahren in den chronischen Stationen der Nervenkrankenhäuser beziehungsweise Anstalten erlebt habe, durch eine (abgesehen von Suiziden) auffallend niedrige Morbidität und Sterblichkeit (in körperlicher Hinsicht) aus. Die Patienten wurden in der Regel uralt, und das trotz nahezu völligem Bewegungs- und Beschäftigungsmangel, exzessivem Zigarettenkonsum und hochdosierter neuroleptischer Ruhigstellung. Die Sterblichkeit dieser Anstaltspatienten lag nicht über der der Durchschnittsbevölkerung, sondern allem Anschein nach weit darunter. Hat sich dies heute geändert? (Vielleicht auch nur, weil es kaum noch dauerhospitalisierte Psychotiker geben dürfte).
Dr. med. Klaus Pillhatsch, 93047 Regensburg