AKTUELL
Praxis-Panel: Ärzte können bei Honorarverhandlungen helfen


Kostensteigerungen
in den
Praxen sollen
sich künftig
stärker in den
Honorarverhandlungen
mit
den Krankenkassen niederschlagen. Foto: dpa
Um eine solche Datenbasis zu gewinnen, will die Kassenärztliche Bundesvereinigung mit Hilfe des Zentralinstituts für die kassenärztlichen Versorgung (ZI) und mit Unterstützung der Berufsverbände ein Praxis-Panel aufbauen. Das ZI hat bereits Mitte März an circa 15 000 Praxen von Vertragsärzten und Psychotherapeuten Fragebogen geschickt. Ausgewählt wurden die Praxen im Rahmen einer Zufallsstichprobe, die Auswertung der Daten erfolgt anonym. Damit die Studie repräsentativ ist, müssten möglichst viele Ärzte und Psychotherapeuten daran teilnehmen. Das ist bei der ersten Erhebungswelle jedoch nicht gelungen. Deshalb gehen jetzt erneut Fragebogen an weitere rund 20 000 Praxen. Insgesamt erhoffen sich KBV und ZI ein Panel mit etwa 7 000 Ärzten bundesweit – eine vergleichbare Datengrundlage in dieser Größenordnung existiert bisher nicht.
Der Erhebungsbogen umfasst unter anderem Fragen zur Personalausstattung, zu medizinisch-technischen Geräten und zur Arbeitszeit der Praxisinhaber sowie der Mitarbeiter. Ferner werden Angaben zu den Einnahmen und Ausgaben der Praxis erbeten. Wer welche Angaben gemacht hat, ist bei der Auswertung der Daten weder für das ZI noch für die KBV erkennbar. Köhler dazu: „Wir haben kein Interesse daran, den einzelnen Arzt gläsern zu machen. Uns geht es nur um die Daten.“
Den zeitlichen Aufwand für das Ausfüllen des Fragebogens beziffert das ZI mit etwa einer Stunde. Einige Fragen müssen zudem vom Steuerberater beantwortet werden, der dafür nicht mehr als eine halbe Stunde benötigen dürfte. Insgesamt gibt es für die Teilnahme an der Erhebung eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 200 Euro je Praxis. Bis zum 28. Mai müssen die Ärzte und Psychotherapeuten die Bogen zurückgereicht haben. Mit Blick auf die anstehenden Honorarverhandlungen mit den Krankenkassen für das Jahr 2011 appelliert KBV-Chef Andreas Köhler eindringlich: „Wir wissen um den Aufwand, aber ohne diese Daten haben wir überhaupt keine Chancen in den Verhandlungen. Auf den Tisch zu hauen und einfach mehr Geld zu fordern, funktioniert heute nicht mehr.“ JM
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