Die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin (DGTelemed) hat ein Positionspapier zur nachhaltigen Anwendung von Telemedizin veröffentlicht. Darin stellt sie fest, dass es zwar viele Projekte gibt, die den medizinischen und auch ökonomischen Nutzen beim Einsatz von Telemedizin nachgewiesen haben, die Überführung in den medizinischen Regelbetrieb aber problematisch ist. Dies führt die DGTelemed vor allem auf die innovationsunfreundliche Ausgestaltung und sektorale Abschottung der Vergütungssysteme zurück. Hier seien Politik und Selbstverwaltung gefragt, Strukturen für die Finanzierung telemedizinischer Leistungen zu schaffen beziehungsweise vorhandene Möglichkeiten umzusetzen.

Vorm PC und
trotzdem nah
am Patienten:
Gerade auf
dem Land kann
die Telemedizin
für Ärzte
hilfreich sein. Foto: Fotolia
Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung hält sie gerade in strukturschwachen und ländlichen Regionen neue Konzepte zur ambulanten Versorgung für erforderlich. Eine bundesweit einheitliche Telematikinfrastruktur für den sicheren Informationsfluss zwischen den Beteiligten im Gesundheitswesen sei unerlässlich, heißt es in dem Papier. Ebenso müssten qualitative und prozessuale Standards und eine alle Anbieter umfassende Zertifizierungsstrategie geschaffen werden. Eine zentrale Forderung ist außerdem, dass die Aus-, Weiter- und Fortbildung des medizinischen Fach- und Pflegepersonals auch Grundlagen der Informations- und Kommunikationstechnologien und telemedizinische Lehrinhalte aufnehmen soll. KBr