ArchivDeutsches Ärzteblatt PP5/2010Ausstellungskatalog: Edgar Ende – Bilderreich der Seele

KULTUR

Ausstellungskatalog: Edgar Ende – Bilderreich der Seele

Klinkhammer, Gisela

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Axel Hinrich Murken: Edgar Ende 1901– 1965. Der Träume Allmacht. Studien zur Medizin-, Kunst- und Literaturgeschichte, Band 63. Verlag Murken-Altrogge, Herzogenrath 2009, 160 Seiten, gebunden, 24 Euro
Axel Hinrich Murken: Edgar Ende 1901– 1965. Der Träume Allmacht. Studien zur Medizin-, Kunst- und Literaturgeschichte, Band 63. Verlag Murken-Altrogge, Herzogenrath 2009, 160 Seiten, gebunden, 24 Euro
Der Künstler Edgar Ende (1901–1965) gilt als einer der großen deutschen Maler des 20. Jahrhunderts und als einer der Hauptvertreter des Surrealismus in Europa. Ende schuf seine Werke in einer fast traumwandlerischen Manier, so wie es die Surrealisten um André Breton in Paris zu Beginn der 20er Jahre forderten: Er zog sich in einen abgedunkelten Raum zurück, völlig abgeschirmt von der Außenwelt. Zunächst hatte er mit seinen Gemälden beachtliche Erfolge erzielt. Doch in den frühen 30er Jahren folgte die Ächtung und Verfemung seiner Malerei durch die Nationalsozialisten, die schließlich sogar zu einem Malverbot führte. Endes Werke galten als „Entartete Kunst“. Im Jahr 1937 wurden Gemälde von ihm aus dem Lenbachhaus in München und der Hamburger Kunsthalle entfernt. Die ökonomische Situation der Familie verschlechterte sich zusehends. Bei dem Bombenangriff auf München im April 1944 hatte Ende mit seinem verbrannten Atelier auch den größten Teil seines grafischen Werks und zahlreiche Gemälde verloren.

Doch bereits unmittelbar nach Kriegsende setzte er sein Werk fort. Seit Mitte der 50er Jahre vollzieht sich der stilistische Übergang zur letzten Malphase Endes. Dass seiner metaphysischen Kunst seit 1986 wieder vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt wurde, verdankt er seinem Sohn Michael, dem Autor von „Momo“, „Der unendlichen Geschichte“ und anderer Klassiker der fantastischen Literatur. Für eine Retrospektive der Bildwelt Edgar Endes, die von Naturphilosophie und Naturmystik geprägt ist, bot sich jetzt das im oberschwäbischen Burgrieden-Rot gelegene Museum Villa Rot an. Dort war bis Anfang Oktober 2009 die Retrospektive „Edgar Ende (1901–1965) – Der Träume Allmacht“ zu sehen. Der umfangreiche Katalog zu dieser Ausstellung ist durch eine zweite verbesserte Auflage des Werkverzeichnisses seiner Gemälde ergänzt worden. Gisela Klinkhammer

Axel Hinrich Murken: Edgar Ende 1901–1965. Der Träume Allmacht. Studien zur Medizin-, Kunst- und Literaturgeschichte, Band 63. Verlag Murken-Altrogge, Herzogenrath 2009, 160 Seiten, gebunden, 24 Euro

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