

Dr. med. Helmut Pfleger. Foto: Dagobert Kohlmeyer
Der derzeit in Tübingen arbeitende Psychologe Dr. Merim Bilalic hat für seine Dissertation an der Universität Oxford „Why good thoughts block better ones“ (Warum gute Ideen bessere blockieren), die von der British Psychology Society ausgezeichnet und unter anderem in „Psychology Today“, „New Scientist“ und dem deutschen Magazin „Der Spiegel“ veröffentlicht wurde, den diesjährigen deutschen Schachwissenschaftspreis bekommen (auf „www.schachakademie-hockenheim.de/wip2009“ als kostenfreier Download).
Bei Versuchen an Schachspielern unterschiedlicher Spielstärke fand Bilalic eine wesentliche, neue Erkenntnis: „Nachdem wir gelernt haben, ein Problem auf eine Weise zu lösen, sind wir blind für effizientere Lösungsmethoden. Selbst wenn wir denken, dass wir einen anderen Lösungsweg einschlagen, ist unsere Aufmerksamkeit weiterhin beim gewöhnlichen. Diesen Effekt nennen wir ,Einstellungseffekt‘.“
Seinen Probanden, vom Amateur bis zum Großmeister, gab er Stellungen vor, in der sie das kürzeste Matt finden sollten. Danach bat er sie zu prüfen, ob es einen kürzeren Lösungsweg gäbe. Bis auf die ausgesprochenen Experten waren die Teilnehmer „blind“ für diese bessere Lösung. Dieser schädliche Einstellungseffekt lässt sich vermutlich vom Schach auf andere Gebiete übertragen.
Lösung:
Nach den Auftaktzügen 1. De6+ Kh8 erzwingt 2. Dh6!! (der
Bauer g7 ist gefesselt) unausweichlich matt im nächsten Zug:
entweder durch 3. Dxg7 oder 3. Dxh7.
Als „Lösungshilfe“ der in unseren schwierigen wirtschaftlichen Zeiten allerorten zitierte John Maynard Keynes: „Die Schwierigkeit liegt nicht in den neuen Ideen, sondern darin, den alten zu entrinnen, die sich in allen Ecken unseres Gehirns verzweigt haben.“
Lösung:
Nach den Auftaktzügen 1. De6+ Kh8 erzwingt 2. Dh6!! (der Bauer g7 ist gefesselt) unausweichlich matt im nächsten Zug: entweder durch 3. Dxg7 oder 3. Dxh7.
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