ArchivDeutsches Ärzteblatt21/2010Studie: Gestaffelte Risikoprämien
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Die Empfehlung kostensparender Einschränkungen von Behandlungsübernahmen in der GKV mittels Dringlichkeitsliste (Priorisierung von Leistungen) widerspricht überkommenem ärztlichen Denken. Gerechter könnte die öffentliche Belastung im Gesundheitswesen vielleicht durch die Einführung von gestaffelten Risikoprämien in der Krankenversicherung vermindert werden. Ähnliches wird in der Kfz-Versicherung doch allgemein als normal akzeptiert. – Dass manche Risikogruppen wie zum Beispiel Raucher und Alkoholfreunde, darunter auch die mit dem dadurch selbstverursachten Diabetes II, auch die stark Übergewichtigen die Allgemeinheit über Gebühr belasten und objektiv gesehen unsozial sind, ist Fachleuten kein Geheimniss. Statt über Priorisierung zunächst wissenschaftlich und politisch zu streiten, sollten objektivierbare Kriterien für eine Staffelung von Zusatzprämien erarbeitet und das damit erreichbare Einsparpotenzial errechnet werden.

Umgekehrt könnte man über Boni für aktives Gesundheitstraining nachdenken: Man kann kaum ermessen, wie viele Kosten an orthopädischen und anderen Behandlungen von Schäden des Haltungsapparates entstehen bei den Bequemen und Sportverächtern. Sir Dudley White nannte diese Gruppe die „Faulenzer“ (Lazybones) und schrieb ihrem Verhalten auch viele Herz- und Kreislaufschäden zu. Warum also nicht Gesundheitsprophylaxe belohnen? . . .
Prof. Dr. med. Malte Erik Wigand,
90403 Nürnberg

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