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Medizinstudium: Neuer Modellstudiengang in Berlin


Zum Wintersemester 2010/11 startet an der Charité – Universitätsmedizin Berlin der neue Modellstudiengang. Er soll den Berliner Medizinstudierenden eine Kombination aus Praxisnähe und Wissenschaftlichkeit bieten. Der traditionelle Regelstudiengang und der Reformstudiengang werden schrittweise auslaufen. Prof. Dr. med. Manfred Gross, Prodekan für Studium und Lehre, sieht im Curriculum „eine wegweisende Neuausrichtung des Medizinstudiums in Deutschland“.
Mit dem neuen Studiengang wird es herkömmliche medizinische Fachgebiete in Berlin nicht mehr geben, stattdessen vierwöchige fächerübergreifende Module, geordnet nach Organsystemen, Entstehungsmechanismen und Lebensabschnitten. Die Studierenden sollen während ihrer gesamten Ausbildung mit Patienten Kontakt haben und ab dem zweiten Semester an die Forschung herangeführt werden. „Eine frühe Weichenstellung für die spätere Wissenschaftskarriere ist uns sehr wichtig“, erklärt die Dekanin der Charité, Prof. Dr. med. Annette Grüters-Kieslich.
„An der Entwicklung des Modellstudiengangs sind auch die Studierenden aktiv beteiligt“, berichtet Medizinstudent Oliver Wendt. Übernommen würden positive Elemente sowohl des Regel- als auch des Reformstudiengangs. Dazu zählt der Unterricht in Kleingruppen am Krankenbett. Vorgesehen sind vier Module pro Semester, verteilt über einen Abschnitt von drei und einem späteren Abschnitt von zwei Jahren. „Die Anlehnung an eine Bachelor-Master-Struktur ist nicht zufällig“, erklärt Gross. „Es war unser Ziel, einen Bologna-kompatiblen Studiengang zu schaffen, auch wenn nur wenige Studierende diese Struktur nutzen werden.“ ER