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Pakistan: Zehntausende brauchen noch immer Hilfe


Mehr als sieben Wochen nach Beginn der Flutkatastrophe in Pakistan sind immer noch Millionen Menschen vertrieben und benötigen Unterkünfte, sauberes Wasser und Nahrung. Besonderen Anlass zur Sorge geben momentan Mangelernährung, die Verbreitung von wässrigen Durchfallerkrankungen, speziell Cholera, und von Malaria. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen setzen deshalb ihre Hilfe fort. „Die Versorgung der Betroffenen mit sauberem Trinkwasser, medizinische Hilfe für Menschen, die dehydriert sind oder an akuten Durchfallerkrankungen leiden, und die Verteilung von überlebensnotwendigen Hilfsgütern und Zelten stehen im Vordergrund“, berichtete Dr. med. Tankred Stöbe, Präsident von Ärzte ohne Grenzen Deutschland, dem Deutschen Ärzteblatt. Stöbe war erst Mitte September von einem vierwöchigen Einsatz in Pakistan zurückgekehrt.
„Zunächst mussten wir erst einmal die Infrastruktur wieder aufbauen“, erläuterte der Internist. Das Krankenhaus in der Provinz Punjab habe zwei Meter unter Wasser gestanden. Die Mitarbeiter entkeimten Wasser und behandelten 27 000 Menschen mit Durchfallerkrankungen. Nun seien vor allem Kinder von Mangelernährung bedroht.
Seit Beginn der Überschwemmungen sind 1 400 Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen in Pakistan im Einsatz. Sie bauten sieben Behandlungszentren für Durchfallerkrankungen und zwölf mobile Kliniken auf. Das Hilfsprogramm in Pakistan wird ohne öffentliche Gelder ausschließlich aus privaten Spenden finanziert. ER