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Gesundheitssysteme in der EU: Milliardenverluste durch Betrug


Rund 56 Milliarden Euro gehen den europäischen Gesundheitssystemen jährlich durch Betrug, Korruption und Behandlungsfehler verloren. Das entspricht etwa sechs Prozent der Gesamtausgaben für die Gesundheitsversorgung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Europäischen Netzwerks gegen Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (EHFCN). Das Netzwerk hat unterschiedliche Bereiche des Gesundheitswesens in sieben europäischen Ländern unter die Lupe genommen. Ursächlich für die Geldverschwendung seien unter anderem Preiskartelle, gefälschte Rezepte, Bescheinigungen und Arzneimittel sowie qualitativ unzureichende Behandlungen, so das Fazit der Untersuchung. Das EHFCN betont zugleich, dass es sich bei den am Betrug Beteiligten um eine Minderheit handele.
„Jeder Euro, der dem Gesundheitswesen verloren geht, bewirkt, dass irgendein Patient nicht die Therapie erhält, die er verdient“, so Paul Vincke, Präsident des EHFCN. Das Netzwerk fordert eine engere Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsorganisationen, Patienten und der Polizei, um Korruption und Betrug im Gesundheitswesen aufklären und effektiv bekämpfen zu können. In der Zusammenarbeit mit nationalen, europäischen und internationalen Institutionen, wie der Europäischen Kommission, der Weltgesundheitsorganisation und der Weltbank sieht das EHFCN zudem eine Möglichkeit, die Öffentlichkeit für die Problematik zu sensibilisieren. ps
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