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KBV-Vertreterversammlung – Köhler: Kostenerstattung muss kommen


„Ein höherer Anteil von Kostenerstattung in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist ein zwar tiefgreifender, aus unserer Sicht aber unerlässlicher Schritt, um die Ausgaben besser zu kontrollieren.“ Das hat der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. med. Andreas Köhler, auf der Vertreterversammlung am 1. Oktober betont. „Ohne eine stärkere Selbstverantwortung der Versicherten bekommen wir auf Dauer unser zentrales Problem, nämlich den Spagat zwischen einer begrenzten Geldmenge und einer unbegrenzten Nachfrage nach ambulanten Leistungen, nicht in den Griff“, sagte Köhler.
Die geplanten Zusatzbeiträge hätten keine direkte steuernde Wirkung auf die Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen, da sie von allen GKV-Mitgliedern gezahlt werden müssten. „Deshalb treten wir für die Kostenerstattung und/oder eine prozentuale Eigenbeteiligung ein“, teilte Köhler mit. Zum Schutz der Patienten müsse diese sozial abgefedert werden.
Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) hatte vor kurzem im Interview (DÄ, Heft 37/2010) erklärt: „Wir denken darüber nach, wie man ein intelligentes System der Kostenerstattung auf den Weg bringt.“ Am 2. Oktober erläuterte er bei einer Rede vor niedergelassenen Hämatologen und Onkologen in Berlin, zuvor müsse man eine Honorarreform im ambulanten Bereich umsetzen. Die bestehenden Regelungen hält Rösler weder für leistungsgerecht noch für transparent.
Die Diskussionen um Systemkorrekturen werden in der ersten Oktoberwoche fortgesetzt. Dann wird sich der Erweiterte Bewertungsausschuss erneut unter anderem damit befassen, wie Honorarzuwächse im Jahr 2011 auf die einzelnen Kassenärztlichen Vereinigungen verteilt werden. Rie
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