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Schlaganfall: Behandlung nicht optimal


Mehr als 70 Prozent der Schlaganfallpatienten erreichen die Klinik immer noch zu spät für eine Thrombolyse. Darauf wiesen die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe anlässlich des Weltschlaganfalltages am 29. Oktober hin. Bei typischen Anzeichen, wie plötzlicher Lähmung von Arm und/oder Bein, Sprachstörungen, Sehstörungen, akutem Schwindel und starken Kopfschmerzen, sei es wichtig, umgehend über die Telefonnummer 112 den Rettungsdienst zu rufen, appellierten die Organisationen an die Bevölkerung.
Schlaganfälle sind in Deutschland die zweithäufigste Todesursache und die häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter. Dabei sei das den Schlaganfall-Kern umgebende Gebiet im Gehirn oft noch durch eine Thrombolyse zu retten. „Bis zu viereinhalb Stunden nach dem Gefäßverschluss ist es noch möglich, das Gerinnsel medikamentös aufzulösen“, sagte der Vorsitzende der DSG, Prof. Dr. med. Joachim Röther.
Dennoch stirbt der Fachgesellschaft zufolge weltweit alle sechs Sekunden ein Mensch an den Folgen eines Schlaganfalls, in Deutschland waren es 2008 circa 63 000 Menschen. Defizite gibt es laut DSG in Deutschland aber auch bei der Weiterbehandlung nach einer Rehabilitation. Oft werde die physiotherapeutische Behandlung nicht so lange fortgesetzt, wie sie nötig wäre, kritisierte Röther. ER
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