

Im Artikel wurden Bewegungsmuster angegeben, die postoperativ vermieden werden sollen. Dennoch sollten diese präzisiert werden:
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass von den meisten Patienten – trotz Aufklärung – übliche gewohnte Bewegungen durchgeführt werden, ohne dass es zu Luxationen kommt. Tatsächlich eingetretene Luxationen erfolgen meist aus anderen Gründen, zum Beispiel besondere Gewalteinwirkung, insuffiziente Implantationstechniken oder andere Besonderheiten. Kontrollierte Bewegungsmuster hingegen sind unproblematisch, sie veranlassen regelhaft keine Luxation (inklusive ärztlicher Bewegungsprüfungen und physiotherapeutische Behandlungen). Irrationale Ängste führen zum Unterlassen notwendiger Untersuchungen und Behandlungen – rationale Aufklärung ist weiter erforderlich.
Aus forensischen Gründen sind für die Thromboseprophylaxe eher die AWMF-Leitlinien relevant. Es besteht offensichtlicher Informationsmangel, da für Kniegelenksendoprothetik oftmals keine Prophylaxe der venösen Thromboembolie (VTE-Prophylaxe) von 11–14 Tagen erfolgt.
Im Artikel wird die geriatrische Nachbetreuung sachbezogen nicht näher dargestellt. – Indiziert ist primär eine orthopädisch-traumatologische Rehabilitation (AHB). Meistens ist eine stationäre Rehabilitation relevant, denn aufgrund vom Multimorbidität, Alter und stationär zu behandelnden weiteren Erkrankungen ist die ambulante Option nicht realisierbar. Anschließend kann eine geriatrische Rehabilitation indiziert sein.
Als regelhafte Vorgehensweise ist daher in solchen Fällen zu empfehlen: Bereits in der operativen Klinik sollte die Organisation der unmittelbar postoperativ nachfolgenden rehabilitativen weiteren Behandlung (Anschlussheilbehandlung) erfolgen. Oftmals sind ergänzende weitere ambulante Behandlungsmaßnahmen erforderlich; zu diesem Zeitpunkt ist auch zu entscheiden, ob gemäß spezifischer medizinischer Indikation grundsätzlich kurzfristige oder spätere geriatrische Rehabilitationsmaßnahmen indiziert sind. Voraussetzung ist die sorgfältige ärztliche Aufklärung der Patienten
DOI: 10.3238/arztebl.2010.0840
Dr. med. Walther J. Kirschner
Heinrich-Mann-Straße 5, 36448 Bad Liebenstein
E-Mail: walther.kirschner@dr-lauterbach-klinik.de
Interessenkonflikt
Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien
des International Committee of Medical Journal Editors besteht.
Die Autoren des Beitrags haben auf ein Schlusswort verzichtet.
1. | Sendtner E, Renkawitz T, Kramny P, Wenzl M, Grifka J: Fractured neck of femur-internal fixation versus arthroplasty. Dtsch Arztebl Int 2010; 107(23): 401–7. VOLLTEXT |