ArchivDeutsches Ärzteblatt50/2010Triage in der Notaufnahme

MEDIZIN: Übersichtsarbeit

Triage in der Notaufnahme

Moderne, evidenzbasierte Ersteinschätzung der Behandlungsdringlichkeit

Modern Triage in the Emergency Department

Christ, Michael; Grossmann, Florian; Winter, Daniela; Bingisser, Roland; Platz, Elke

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Hintergrund: Das Patientenaufkommen in einer Notaufnahme ist nicht planbar. Deshalb kann es zur Überschreitung von Behandlungskapazitäten kommen, wodurch die Sicherheit von Patienten gefährdet werden kann. Ziel der Übersicht ist, moderne Triage-Instrumente zu identifizieren und deren Validität und Reliabilität zu bewerten.

Methode: Es wurde eine selektive Literatursuche mit den Suchbegriffen Emergency Department und Triage durchgeführt.

Ergebnisse: Weltweit werden verschiedene Systeme in Notaufnahmen eingesetzt, um die Krankheitsschwere der Patienten abzuschätzen und eine Behandlungspriorisierung vorzunehmen (Triage). Es wurden folgende Instrumente identifiziert: Australasian Triage Scale, Canadian Triage and Acuity Scale (CTAS), Manchester Triage System (MTS) und Emergency Severity Index (ESI). Die Validität und Reliabilität von 5-Stufen-Triage-Instrumenten ist den dreistufigen Systemen überlegen (p < 0,01). Die am besten untersuchten Instrumente, CTAS und ESI, weisen in den Studien eine gute bis sehr gute Reliabilität auf (к-Statistik 0,7 bis 0,95), wohingegen ATS und MTS nur mäßig abschneiden (к-Statistik 0,3 bis 0,6). MTS und ESI liegen in einer deutschsprachigen Version vor, bisher fand nur eine Validierung der deutschsprachigen Version des ESI statt.

Schlussfolgerung: 5-Stufen-Triage-Systeme sind valide und verlässliche Methoden, um die Krankheitsschwere von Notfallpatienten durch Pflegende einzuschätzen. In deutschsprachigen Notaufnahmen sollten 5-Stufen-Triage-Systeme eingesetzt werden, um strukturiert und zuverlässig die Behandlungspriorisierung vorzunehmen.

LNSLNS

Die Notaufnahme einer Klinik ist die entscheidende Schnittstelle zwischen Rettungsdienst und Klinik. Notaufnahmen werden jedoch immer häufiger als primärer Zugang zum Gesundheitswesen gewählt, was in einer jährlichen Steigerung der Patientenzahlen abzulesen ist (Grafik 1 gif ppt) (1). Als mögliche Erklärung für diese Entwicklung werden Defizite in der präklinischen Patientensteuerung diskutiert (2).

Da das Patientenaufkommen in Notaufnahmen wenig planbar ist, nur ein Teil der Patienten lebensgefährliche beziehungsweise medizinisch dringliche Probleme aufweist (Grafik 1) (3) und nicht alle Patienten unmittelbar und gleichzeitig behandelt werden können, müssen Notfallpatienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen bereits zum Zeitpunkt der Vorstellung innerhalb weniger Minuten verlässlich identifiziert werden (4). Eine strukturierte Triage ist bereits heute in deutschsprachigen Notaufnahmen Realität (3, 4) und wird in Ländern mit einer etablierten klinischen Notfallmedizin von Fachgesellschaften gefordert (4, 5).

Triage in der Notaufnahme bezeichnet die Methodik, den Schweregrad der Erkrankung beziehungsweise der Verletzung von Notfallpatienten innerhalb kurzer Zeit zu identifizieren, eine Kategorisierung und Priorisierung vorzunehmen und die Patienten dem geeigneten Behandlungsort zuzuweisen (5). Deutsche Bezeichnungen wie Sichtung oder Ersteinschätzung der Behandlungsdringlichkeit sollten nach Auffassung der Autoren nicht verwendet werden, weil es sich hierbei nicht um klar definierte Begrifflichkeiten handelt. In einigen europäischen Ländern einschließlich Deutschland und der Schweiz erfolgt die Triage durch geschulte Pflegekräfte (38). Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen systematischen Überblick über etablierte Triage-Instrumente in der Notaufnahme zu geben und diese hinsichtlich ihrer Validität und Reliabilität zu bewerten.

Methodik

Studien wurden anhand folgender Suchbegriffe aus der Medline-Datenbank ausgewählt (Abfragedatum 5. Januar 2009): triage AND emergency department (n = 1 587); Five-Level Triage (n = 25); Canadian Triage and Acuity Scale (n = 40); National Triage Scale (n = 17); Australasian Triage Scale (n = 30); Manchester Triage System (n = 15); Emergency Severity Index (n = 26). Relevante Informationen wurden auch aus Übersichtsarbeiten und Originalliteratur übernommen. Es wurden ausschließlich Artikel aus Fachzeitschriften mit Peer Review berücksichtigt (Tabelle gif ppt, eTabelle gif ppt). Es wurden nur Studien in die weitere Analyse aufgenommen, deren Validität und/oder Reliabilität publiziert wurde.

Validität eines Triage-Instruments

Unter Validität versteht man die Übereinstimmung eines Messwertes mit dem „wahren“ Wert (Gültigkeit oder Güte der Messung). Bei Triage-Systemen sollte die festgelegte Dringlichkeitsstufe mit der tatsächlichen Behandlungsdringlichkeit übereinstimmen. In Ermangelung eines Goldstandards für die tatsächliche Dringlichkeit werden als Surrogatmarker die Raten der Krankenhausaufnahme beziehungsweise der Aufnahme auf Intensivstation, Sterblichkeitsraten und Ressourcenverwendung zur Überprüfung der Validität verwendet (5, 9).

Reliabilität eines Triage-Instruments

Die Reliabilität oder Replizierbarkeit der Ergebnisse sollte möglichst hoch sein, damit die Messmethode eine adäquate Aussagekraft besitzt (5). Die Festlegung der Behandlungsdringlichkeit durch unterschiedliche Untersucher sollte im Idealfall zum gleichen Ergebnis kommen. Reliabilität wird mit Hilfe der к-Statistik angegeben: Bei einem Zufallsergebnis ist к = 0, bei к = 1 liegt eine absolute Übereinstimmung zwischen ≥ 2 Messungen vor. Es wird folgende Terminologie verwendet: Schlechte (к < 0,2), ausreichende (0,2 < к < 0,4), befriedigende (0,4 < к < 0,6), gute (0,6 < к < 0,8) und sehr gute (0,8 < к < 1) Übereinstimmung (5). Teilweise wird auch eine gewichtete к-Statistik publiziert. Da meist nur eine dieser Kenngrößen publiziert ist, können die Studienergebnisse nicht direkt miteinander verglichen werden.

Ergebnisse

Überblick über verschiedene Triage-Instrumente

Die alleinige Erfassung von Vitalparametern ist nicht geeignet, um kritisch kranke Patienten in der Notaufnahme zu identifizieren (10). International werden deshalb verschiedene Triage-Systeme zur Ersteinschätzung verwendet. Diese umfassen die unstrukturierte Einschätzung entsprechend der eigenen Berufserfahrung („best guess“ [11]), Instrumente wie eine 3-Stufen-Skala gemäß einem Ampelsystem (rot: Notfall, gelb: dringlich, grün: nicht dringlich [12]), und vier- oder fünfstufige Skalen (1316). Einige dieser Instrumente werden nur als hauseigener Standard genutzt, und die methodische Zuverlässigkeit ist deshalb nur mangelhaft dokumentiert.

Fünfstufige Instrumente korrelieren signifikant mit der Ressourcennutzung, den stationären Aufnahmeraten, der Dauer der Notfallbehandlung und der Verlegungshäufigkeit auf Intensivstation beziehungsweise mit der Sterblichkeit (14). Ein Vergleich der Methoden ergab, dass die Reliabilität von 3-Stufen-Triage-Systemen unzureichend ist. Die Interobserver-Reliabilität zwischen Triage-Personal und Experten ist gering und liegt bei einem к von 0,19 bis 0,38 (5), wohingegen die Reliabilität des 5-Stufensystems signifikant höher ist (к = 0,68; p < 0,01 [17]). In den folgenden Abschnitten wird deshalb eine Literaturübersicht über etablierte 5-Stufen-Triage-Systeme gegeben.

Die wichtigsten fünfstufigen Triage-Instrumente

Australasian Triage Scale

In Australien wird seit 1994 die „Australasian Triage Scale“ (ATS) in allen australischen Notaufnahmen eingesetzt (7). Die Behandlungsdringlichkeit wird aufgrund der individuellen Vorstellungscharakteristika unter Einbeziehung von Vitalparametern in fünf Stufen festgelegt. Jede Stufe der Behandlungsdringlichkeit ist mit einem zeitlichen Ziel hinterlegt, in der die ärztliche Evaluation beginnen soll (Tabelle). Im Internet werden die Prozessdaten individueller Krankenhäuser beziehungsweise der Regionen publiziert. Die Ergebnisse über Validität und Reliabilität dieses Instruments liegen vor, wobei bisher keine prospektive Überprüfung der Reliabilität stattgefunden hat (Kasten gif ppt).

Canadian Triage and Acuity Scale

Die Canadian Triage and Acuity Scale (CTAS) wurde in den 1990er Jahren von Notfallmedizinern in New Brunswick, Kanada, entwickelt und basiert auf der ATS (15). Kenngrößen der CTAS werden seit 1997 obligatorisch vom Canadian Institute of Health Information dokumentiert. Ähnlich wie bei der ATS werden die Reaktionszeiten bis zur ärztlichen Evaluation erhoben.

In der CTAS wird eine ausführliche Liste klinischer Beschwerden beziehungsweise Symptome genutzt, um die jeweilige Triage-Stufe festzulegen. Diese umfassen anamnestische Angaben, die mit einem hohen Risiko verbunden sind, zum Beispiel Intoxikation, sowie klinische Zeichen, Vitalparameter und Symptome wie Atemnot oder Bauchschmerzen. Nach einer definierten Wartezeit beziehungsweise bei Veränderung der Beschwerdesymptomatik muss eine erneute Triage stattfinden. Die Validität und Reliabilität des Instruments ist hervorragend (Kasten), für die Beurteilung von pädiatrischen Notfallpatienten wurde ein modifiziertes Instrument entwickelt (18). Die Deskriptoren und Modifikatoren der CTAS sind in einer Softwareanwendung hinterlegt (www.caep.ca). In ländlichen Regionen Kanadas wird die Triage teilweise alleine von speziell ausgebildetem Pflegepersonal durchgeführt und die Entscheidung, ob Patienten zur weiteren ärztlichen Versorgung weitergeleitet werden müssen, dann eigenverantwortlich getroffen.

Manchester Triage System

Das Manchester Triage System (MTS) wird in Notaufnahmen in Großbritannien und in einer modifizierten Übersetzung auch in deutschen Notaufnahmen eingesetzt (3, 13). Das MTS verfolgt einen eigenen Ansatz: Die Hauptbeschwerden des Patienten werden 52 Präsentationsdiagrammen bei der Vorstellung zugeordnet, zum Beispiel Kopfverletzung oder Bauchschmerzen. Für jedes dieser Präsentationsdiagramme sind Schlüsseldiskriminatoren festgelegt, wie Lebensbedrohung, Schmerz oder Bewusstseinsstatus. Das Pflegepersonal ordnet bei der Vorstellung des Notfallpatienten die geschilderten Beschwerden einem definierten Algorithmus zu und legt dann die Behandlungsdringlichkeit mit Hilfe festgelegter Regeln fest, die auch Vitalparameter umfasst. Nur wenige Studien wurden durchgeführt und deuten auf eine befriedigende Reliabilität des Instruments hin (Kasten) (19).

Emergency Severity Index

Beim Emergency Severity Index (ESI) handelt es sich um einen 5-Stufen-Triage-Algorithmus, der Ende der 1990er Jahre in den USA entwickelt wurde (20). Die Behandlungsdringlichkeit wird beim ESI anhand der Erkrankungsschwere und des voraussichtlichen Ressourcenbedarfs festgelegt (Grafik 2 gif ppt): Der Triage-Algorithmus besteht aus vier Entscheidungspunkten, die von der triagierenden Fachperson abgeschritten werden. Zunächst werden Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen (ESI-Stufen 1 und 2) identifiziert. Instabile Patienten werden typischerweise der Triage-Stufe ESI 1 zugeordnet, zum Beispiel bei hämodynamischer oder respiratorischer Instabilität. Patienten mit (potenziell) lebensbedrohlichen Symptomen, zum Beispiel Thoraxschmerz bei akutem Koronarsyndrom, Störungen des Bewusstseins, aber auch bei starken Schmerzen, psychiatrischen Krankheitsbildern oder Intoxikationen werden der Triage-Stufe 2 zugeordnet. Die weiteren Stufen (ESI 3 bis 5) werden nach Anzahl der voraussichtlich benötigten Ressourcen und der Vitalparameter festgelegt (Grafik 2). Als Ressourcen gelten Leistungen, die über eine körperliche Untersuchung hinausgehen, wie Röntgenuntersuchung oder Verabreichung intravenöser Medikamente, und notwendig sind, um die Entscheidung über das weitere Prozedere zu treffen (6). Klinische Studien belegen, dass dieses Instrument auch bei speziellen Patientenkollektiven wie älteren Patienten und Kindern sehr valide und zuverlässig ist (Kasten). Eine validierte Übersetzung dieses Instruments in die deutsche Sprache erfolgte an der Notfallstation des Universitätsspitals Basel, Schweiz (8).

Weitere 5-Stufen-Triage-Instrumente

Es werden auch regionale Lösungen wie Gruppo Formazione Triage in Italien (21), Taiwane Triage Scale (22), Cape Triage Scale (23) oder Geneva Emergency Triage Scale (16) verwendet oder klinikeigene Instrumente beschrieben, deren Methodik teilweise nicht in Zeitschriften mit externem Begutachtungsverfahren publiziert wurden. Da diese Methoden teilweise auf die oben genannten Instrumente zurückgreifen beziehungsweise nicht umfassend evaluiert sind, wird auf eine eingehende Beschreibung dieser Instrumente verzichtet.

Diskussion

Fünfstufige Triage-Instrumente gelten in der klinischen Notfallmedizin weltweit als Goldstandard. Am besten erforscht und am weitesten verbreitet sind ATS, CTAS, MTS und der ESI. Die genannten Instrumente weisen eine befriedigende bis sehr gute Validität und Reliabilität aus. Für das MTS und den ESI liegen deutsche Übersetzungen vor. Während das deutschsprachige MTS bisher nicht validiert wurde, wurden Daten zur Validität und Reliabilität des ESI in deutscher Sprache analysiert und bereits publiziert (Grossmann FF et al.: Transporting clinical tools to new settings: cultural adaptation and validation of the emergency severity index in German. Ann Emerg Med 2010; akzeptiert).

Die Daten zeigen, dass die Triage von Notfallpatienten mit Hilfe eines fünfstufigen Triage-Systems durch geschulte Pflegende in angelsächsischen Ländern erfolgreich durchgeführt wird (5). Eigene Beobachtungen belegen, dass diese Systeme auch in Deutschland und der Schweiz sicher durch Pflegende eingesetzt werden können und die Qualität der hierzulande meist praktizierten subjektiven Einschätzung verbessern. Dies macht ein Umdenken in der Organisation von Abläufen notwendig, die die interdisziplinäre Differenzialdiagnostik, Risikostratifizierung und Therapie von Akuterkrankungen stärker in den Vordergrund stellen muss und sich auch in der Weiterbildung widerspiegeln sollte. Beispielhaft ist das Leitsymptom akute Bewusstseinsstörung genannt, das interdisziplinär, wie in angelsächsischen Systemen praktiziert, vermutlich effektiver versorgt werden kann. So erhöhte die Einführung eines modernen Triage-Systems in Australien die Patientensicherheit, verbesserte die Arbeitsorganisation sowie die Arbeitszufriedenheit des Notaufnahmepersonals und reduzierte die Wartezeiten und Aufenthaltsdauer der Patienten in der Notaufnahme ([24] und eigene, unpublizierte Beobachtungen). Auch der Anteil der Patienten, die wegen der langen Wartezeiten ohne Arztkontakt die Notaufnahme verlassen, wird durch Einführung einer Triage signifikant um 50 % gesenkt und damit die Patientensicherheit erhöht (24). Inwieweit diese Ergebnisse auf die Verhältnisse in Deutschland übertragen werden können, bedarf weiterer Klärung.

Der Stellenwert der 5-Stufen-Instrumente bei der Beurteilung psychiatrisch erkrankter Patienten und bei Kindern wurde nicht systematisch analysiert und sollte aufgrund der in deutschsprachigen Ländern spezialisierten Notfallversorgung von psychiatrischen und pädiatrischen Erkrankungen zum aktuellen Zeitpunkt aus Sicht der Autoren nicht eingesetzt werden. Im ESI werden akut psychiatrisch erkrankte Patienten mit der Triage-Stufe ESI 2 kategorisiert, weil diese Patienten ähnlich wie schmerzgeplagte Patienten aufgrund des hohen Leidensdrucks der Triage-Kategorie ESI 2 zugeordnet werden. Dies bedeutet für die Praxis, dass psychiatrische Patienten in interdisziplinären Notaufnahmen auch in Situationen mit Kapazitätsengpässen umgehend behandelt werden müssen.

Einzelne Triage-Instrumente (CTAS, ATS, MTS) setzen Fristen fest, bis zu denen ein bestimmter Anteil von Patienten je nach Behandlungsdringlichkeit ärztlich evaluiert werden muss (Tabelle). Das ESI-Instrument geht einen anderen Weg bei Patienten mit niedrigerer Priorisierungsstufe (ESI 3 bis 5) und legt für diese Gruppe keine Fristen fest, sondern fordert eine möglichst zeitnahe ärztliche Evaluation entsprechend der vorliegenden Arbeitsbelastung. Patienten mit ESI-Stufe 1 müssen sofort behandelt werden. Bei Patienten mit ESI 2 beginnt die Pflege unmittelbar mit den Erstmaßnahmen einschließlich der Überwachung des Patienten. Eine ärztliche Beurteilung muss zeitnah, spätestens innerhalb von 10 Minuten erfolgen (6). Die Zeit bis zum Erstkontakt mit dem Notaufnahmearzt wird als Performance-Indikator bei allen Instrumenten erfasst und unter anderem zum Benchmarking verwendet. Im CTAS ist eine Reevaluation des Patienten entsprechend der Dringlichkeitsstufe zeitlich definiert, um eine Verschlechterung des Gesundheitszustands frühzeitig erfassen zu können (Tabelle). Die unseres Erachtens bestehende Notwendigkeit einer Re-Triage wird beim ESI- und ATS-Instrument nur nach Bedarf vorgeschlagen. Zur Erhöhung der Patientensicherheit wurden die Intervalle der Re-Triage in den Notaufnahmen der Autoren auch für das ESI-Instrument verbindlich festgelegt. Diese orientieren sich an den Festlegungen des CTAS.

Bewertung der Triage-Instrumente

Die dargestellten fünfstufigen Triage-Skalen sind hinsichtlich Validität und Reliabilität dreistufigen Instrumenten überlegen (12). Deshalb wird die Verwendung eines fünfstufigen Triage-Systems in Notaufnahmen, bei denen es gelegentlich zu einer Überschreitung der Behandlungskapazitäten kommt, von einigen europäischen Fachgesellschaften gefordert (4) Unter Berücksichtigung der bereits genannten methodischen Limitationen, liegen die meisten publizierten Erfahrungen zu den fünfstufigen Instrumenten CTAS und ESI vor. Zu diesen Instrumenten gibt es auch multizentrische und in Europa durchgeführte Analysen. Während ebenfalls das ATS gut dokumentiert ist, sind nur wenige Daten zum MTS publiziert.

Fünfstufige Triage-Instrumente in deutscher Sprache

Von den dargestellten Triage-Instrumenten liegt für das Manchester Triage System eine ausführliche Dokumentation in deutscher Sprache vor. Methodisch problematisch beurteilen die Autoren die in der deutschen Übersetzung nicht im Detail nachvollziehbaren Modifikationen des ursprünglichen Algorithmus. Beispielsweise gibt es nur 50 statt 52 Algorithmen, die definierten Reaktionszeiten sind verändert und es wurden diverse Modifikationen, zum Beispiel bei der Schmerzevaluation, eingeführt. Auch Begriffe wie „heißer Erwachsener“ oder „junger Schmerz“ sind zwar im Buch definiert (13), aber in der deutschen Sprache ungewöhnlich und deshalb möglicherweise fehleranfällig. Das MTS besitzt aktuell in Deutschland eine größere Verbreitung, es liegen jedoch keine Daten zur Validität und Reliabilität der deutschen Fassung vor.

Zwischenzeitlich wurde eine Studie zur Validität und Reliabilität der deutschsprachigen Übersetzung des Emergency Severity Index durchgeführt (8). Erste Analysen bestätigen die hohe Validität und Reliabilität des ESI-Instruments auch in deutscher Sprache (Grossmann FF et al.: Transporting clinical tools to new settings: cultural adaptation and validation of the emergency severity index in German. Ann Emerg Med 2010; akzeptiert). Da sich die Ausbildung der Pflegenden in den einzelnen Ländern unterscheidet, wäre zu vermuten, dass im angloamerikanischen Raum entwickelte Triage-Instrumente modifiziert und an die Gegebenheiten in Deutschland adaptiert werden müssen. Eigene Erfahrungen bei der Implementierung des ESI in den Notaufnahmen des Klinikums Nürnberg beziehungsweise des Universitätsspitals Basel, Schweiz, zeigen, dass das ESI-Instrument ohne Modifikationen übernommen werden kann und sicher durch in Deutschland ausgebildete Pflegekräfte angewendet werden kann. Die im Rahmen der Triage erhobenen systematischen Daten geben Aufschluss über den Krankheitsschweregrad von Patienten in deutschen Notaufnahmen (Grafik 1), was nicht nur für epidemiologische, sondern auch gesundheitspolitische und wirtschaftliche Analysen und Prognosen bedeutsam ist.

Implementierung und Qualitätsmanagement

Die Implementierung eines strukturierten Triage-Instruments in einer Notaufnahme ist mit einer Phase des Übergangs verbunden und setzt eine sorgfältige Planung unter Berücksichtigung der beteiligten Schnittstellen einschließlich des eigenen pflegerischen und ärztlichen Personals voraus. Neben der Entwicklung eines Schulungsprogramms müssen die Auswirkungen auf den Patientenfluss, auf das klinische Informationssystem und die Arbeitsabläufe des interprofessionellen Teams berücksichtigt werden. Realistisch betrachtet sollte ein modernes Triage-Instrument innerhalb von 9 bis 12 Monaten implementiert werden können (6). Eigene Erfahrungen zeigen, dass ein eingeführtes Instrument regelmäßig evaluiert und Qualitätsverbesserungen im Team erarbeitet werden müssen. Es werden Falldiskussionen vorgeschlagen (6), eine zusätzliche Möglichkeit besteht in der Übung mit einem interaktiven Triage-Simulator, wie er am Universitätsspital Genf, Schweiz, genutzt wird (16).

Zusammenfassung

Die Einführung einer strukturierten Triage durch ausgebildete Pflegende in der Notaufnahme unterstützt, lebensbedrohlich erkrankte Patienten insbesondere bei Überlastung der Behandlungskapazitäten sensitiv zu identifizieren. Fünfstufige Triage-Systeme werden deshalb von nationalen und internationalen notfallmedizinischen Fachgesellschaften empfohlen (4, 5). Bei der Einführung eines Triage-Systems sollten nur Instrumente verwendet werden, deren Validität und Reliabilität – idealerweise in der verwendeten Sprache – nachgewiesen wurden. Neben der korrekten Identifizierung von Patienten, die eine dringliche medizinische Betreuung benötigen, ermöglichen die Instrumente eine Abschätzung und Planung notwendiger Ressourcen (6).

Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editors besteht.

Manuskriptdaten
eingereicht: 16. 4. 2009, revidierte Fassung angenommen: 10. 2. 2010

Anschrift für die Verfasser
Prof. Dr. med. Michael Christ
Klinik für Notfall- und Internistische Intensivmedizin, Klinikum Nürnberg
Prof-Ernst-Nathan-Straße 1, 90419 Nürnberg
E-Mail:  michael.christ@klinikum-nuernberg.de

Summary

Modern Triage in the Emergency Department

Background: Because the volume of patient admissions to an emergency department (ED) cannot be precisely planned, the available resources may become overwhelmed at times (“crowding”), with resulting risks for patient safety. The aim of this study is to identify modern triage instruments and assess their validity and reliability.

Methods: Review of selected literature retrieved by a search on the terms “emergency department” and “triage.”

Results: Emergency departments around the world use different triage systems to assess the severity of incoming patients’ conditions and assign treatment priorities. Our study identified four such instruments: the Australasian Triage Scale (ATS), the Canadian Triage and Acuity Scale (CTAS), the Manchester Triage System (MTS), and the Emergency Severity Index (ESI). Triage instruments with 5 levels are superior to those with 3 levels in both validity and reliability (p<0.01). Good to very good reliability has been shown for the best-studied instruments, CTAS and ESI (ĸ-statistics: 0.7 to 0.95), while ATS and MTS have been found to be only moderately reliable (ĸ-statistics: 0.3 to 0.6). MTS and ESI are both available in German; of these two, only the ESI has been validated in German-speaking countries.

Conclusion: Five-level triage systems are valid and reliable methods for assessment of the severity of incoming patients’ conditions by nursing staff in the emergency department. They should be used in German emergency departments to assign treatment priorities in a structured and dependable fashion.

Zitierweise
Christ M, Grossmann F, Winter D, Bingisser R, Platz E: Modern triage in the emergency department.
Dtsch Arztebl Int 2010; 107(50): 892–8. DOI: 10.3238/arztebl.2010.0892

@Mit „e“ gekennzeichnete Literatur:
www.aerzteblatt.de/lit5010

The English version of this article is available online:
www.aerzteblatt-international.de

eTabellen unter:
www.aerzteblatt.de/10m0892

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  • Mangel an Ressourcen
    Dtsch Arztebl Int 2011; 108(16): 281; DOI: 10.3238/arztebl.2011.0281a
    Möckel, Martin
  • Bestens ohne Triagemodelle
    Dtsch Arztebl Int 2011; 108(16): 281-2; DOI: 10.3238/arztebl.2011.0281b
    Wenderlein, J. Matthias
  • Kein System bevorzugen
    Dtsch Arztebl Int 2011; 108(16): 282; DOI: 10.3238/arztebl.2011.0282
    Wasser, Christoph
  • Schlusswort
    Dtsch Arztebl Int 2011; 108(16): 282-3; DOI: 10.3238/arztebl.2011.0282b
    Bingisser, Roland; Christ, Michael

Der klinische Schnappschuss

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