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Plötzlicher Herztod: Wieder zwei Fußballer gestorben


Der spanische Fußballer Antonio Puerta brach mehrfach während eines spanischen Ligaspiels zusammen. Foto: dpa
Puerta und Nsofwa sind keine Einzelfälle. Ein Wikipedia- Autor hat 18 Fälle seit 1990 recherchiert, unter diesen war auch ein Schiedsrichter. Hinzu kommen noch zahlreiche plötzliche Todesfälle im Eishockey, beim American Football und sogar beim Eiskunstlauf. Die häufigsten Ursachen sind Kardiomyopathien oder eine koronare Herzkrankheit, seltener auch Überleitungsstörungen oder Klappenvitien. Nicht immer finden die Pathologen bei der Autopsie eine Ursache. Dann war unter Umständen ein okkultes QT-Syndrom (long QT Syndrome, LQTS) der Auslöser.
In Italien werden alle Athleten seit 1982 gescreent. Neben Anamnese und körperlicher Untersuchung gehört ein EKG mit zwölf Ableitungen dazu. Die Inzidenz der Todesfälle konnte durch das Screening von 3,6 auf 0,4 pro 100 000 Personenjahre gesenkt werden (JAMA 2006; 296: 1593–1601). Inzwischen fordern der US-amerikanische und europäische Kardiologenverband eine solche Reihenuntersuchung.
Auf eine Initiative des Sportmediziners Wilfried Kindermann von der Universität Saarbrücken hin werden in Deutschland seit 1999 alle deutschen Fußballprofis der ersten und zweiten Liga einmal pro Jahr kardiologisch untersucht. Während der Fußballweltmeisterschaft im vergangenen Jahr mussten alle Spieler der 32 Teams zur EKG- und Herzechountersuchung. Für den Notfall waren alle Stadien mit automatischen Defibrillatoren ausgerüstet. rme
Links zum Thema: Wikepedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Pl%C3%B
6tzlicher_Herztod_bei_Sportlern
Gemeinsame Leitlinien amerikanischer und europäischer Rhythmologen:
http://europace.oxfordjournals.org/cgi/reprint/8/9/746.pdf
Pressemitteilung des DFB zur WM 2006: www.dfb.de/index.php?id=500014&no_ca che=1&tx_dfbnews_pi1[showUid]=6298&cHash=818a
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Bericht der Universität Saarland zum „Kaiser“ der Sportmedizin:
www.uni-saarland.de/mediadb/pro fil/veroeffentlichungen/campus/2006/4/4-2006-20-21.pdf
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