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An der Kölner Universität beispielsweise zahlten im Herbst alle Studienanfänger 500 Euro. Rund 1,5 Millionen Euro kamen dabei zusammen. Und ab dem Sommersemester wird der Rubel dann richtig rollen: Ausnahmslos alle Studierenden müssen dann zahlen. Eine plötzliche Lottomillion auszugeben, ist für die Gewinner in der Regel kein Problem. Manchmal ist das Geld schneller weg, als es den Glückspilzen lieb ist. Doch die Mühlen der Universitäten mahlen langsam. Eine Umfrage des Centrums für Hochschulentwicklung in Gütersloh kommt für die Hochschulen in NRW zu dem Schluss: Einige Universitäten hatten zu Beginn des Wintersemesters noch keine Ahnung, wie sie bereits eingezogene Gebühren verwenden wollten. Dieser Trend scheint sich fortzusetzen. Beispiel Duisburg-Essen: Obwohl die Hochschule ab dem Sommersemester Studienbeiträge erheben will, ist die Diskussion darüber, wie diese verwendet werden sollen, noch in vollem Gange. Janosch Stratemann vom Landes- ASten-Treffen NRW ist der Meinung, für die Hochschulen sei es gar nicht so einfach, die Gebühren einzusetzen. „Das ist ein großer Batzen Geld.“ Vielerorts müssten aber erst einmal Vergabekommissionen besetzt werden.
In Köln seien bereits „Sofortmaßnahmen“ angelaufen, berichtet Universitätssprecher Dr. Patrick Honecker. „Die Studierenden sollen schnell erkennen, dass sich was tut“, erklärt er. An der medizinischen Fakultät in Köln sollen Tutorien sowie der PC-Pool aufgestockt und das „skills lab“ weiter ausgebaut werden.
Nach einer Emnid-Umfage glauben mehr als die Hälfte der Hochschulrektoren, dass mit der Einführung von Studiengebühren die Länderbudgets für Forschung und Lehre gekürzt werden. Diese Befürchtung teilt Studentenvertreter Stratemann. Er ist zudem davon überzeugt, dass das Geld der Studierenden auch zum Stopfen von Haushaltslöchern verwendet wird. „Indirekt passiert das“, glaubt er.
Informationen zum Aktionsbündnis gegen Studiengebühren:
www.abs-bund.de