Fokussiert
Korruptionsverdacht: „Gekaufte“ Doktortitel?


Foto: Vario Images [m]
Wie viele der rund 100 verdächtigen Dozenten an medizinischen Fakultäten tätig seien, konnte er ebenso wenig sagen wie, an welchen Universitätsstandorten. Die Hochschullehrer sollen promotionswilligen, aber ungeeigneten Akademikern zu einem Doktortitel verholfen haben. Ihnen wird vorgeworfen, Kandidaten als Doktoranden angenommen zu haben, die nicht ausreichend qualifiziert waren. Im Gegenzug erhielten sie offenbar Bestechungsgelder in Höhe von 4 000 bis 20 000 Euro.
Der Deutsche Hochschulverband (DHV) begrüßt die laufenden Ermittlungen. Eine umfassende Aufklärung liege im Interesse der Wissenschaft, sagte DHV-Präsident Prof. Dr. Bernhard Kempen. Promovenden, die sich auf unlautere Angebote einließen, müssten mit der Aberkennung ihres Titels rechnen.
Um dem illegalen Titelhandel künftig einen Riegel vorzuschieben, fordert der DHV, in die Promotionsordnung der Fakultäten einen Passus aufzunehmen, in dem die Doktoranden das alleinige Erstellen der Doktorarbeit eidesstattlich versichern. BH/ER
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.