Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...
LNSLNS

Von den 82 Millionen Einwohnern Deutschlands sind 4,3 Millionen 80 Jahre und älter. Diese Zahl wird sich bei abnehmender Gesamtbevölkerung bis 2040 auf 7,9 Millionen fast verdoppeln. Zehn Jahre später wird es den Bevölkerungsprognosen zufolge sogar zehn Millionen Menschen in dieser Altersklasse geben. Das hat Folgen. Waren im Jahr 2000 von 1 000 Personen 25 pflegebedürftig, werden es 2050 voraussichtlich 64 sein. Was dies für die Neuerkrankungen an Lungenentzündung, Makuladegeneration, Demenz und Schlaganfall bedeutet, kann man erahnen. Es ist in Morbiditätsprognosen genau ausgerechnet worden. Auch wenn die eine oder andere zugrunde gelegte Annahme sich vielleicht als falsch herausstellen sollte, eines steht fest: Die medizinische und pflegerische Versorgung alter und hochbetagter Menschen ist die Herausforderung der kommenden Jahrzehnte. Wie schlecht die Gesellschaft und das Gesundheitswesen heute darauf eingestellt sind, erleben manche Studierende in der eigenen Familie, wenn beispielsweise der Großvater mit Lungenentzündung ins Krankenhaus eingewiesen wurde und sich herausstellt, dass er auf der Station nicht optimal versorgt wird, weil er zahlreiche Begleiterkrankungen hat und obendrein Anzeichen einer Altersdepression zeigt. Selbstverständlich gibt es geriatrische Stationen, aber vor allem auf dem flachen Land längst noch nicht genug. Wenn man berücksichtigt, wie dringend Geriater benötigt werden, hat das Fach zudem noch längst nicht den Stellenwert, den es haben müsste. Grund genug für das Deutsche Ärzteblatt Studieren.de, die Altersmedizin vorzustellen. Für ihre Reportage (Seite 12) hat Dr. Birgit Hibbeler Ärztinnen und Ärzte getroffen, für
die ganzheitliche Medizin mehr als ein Schlagwort ist. Und die, anders als man
es vielleicht erwarten würde, sehr wohl Erfolgserlebnisse haben.

Heinz Stüwe

Chefredakteur Deutsches Ärzteblatt

Fachgebiet

Zum Artikel

Der klinische Schnappschuss

Alle Leserbriefe zum Thema

Stellenangebote