Studium: Die Frage
Womit verdienten Sie während Ihres Studiums Geld?


Dr. med. Susanne Holst,
Medizinjournalistin und Moderatorin von Tagesschau und Tagesthemen
Langweilig wurde es nie: Um im Studium Geld zu verdienen, habe ich über die Jahre die unterschiedlichsten Sachen angestellt: Ob in der Szenekneipe jobben, Nachtwachen im Altenheim abhalten oder Bestellungen packen in einem Apothekengroßhandel; auch Brötchen verkaufen war dabei. Absolut unvergessen: der Verkauf von Frotteewaren, also Handtüchern, Bademänteln, Waschlappen. Die sollte ich nach Wunsch mit einer Stickmaschine verzieren: „Er“, „Sie“, „Renate“ oder auch mal „Fürs Ärschle“. Das war schon schlimm genug. Der Supergau jedoch und regelmäßig Anlass für Heiterkeit im Publikum: Wenn sich das verflixte Ding plötzlich „feststrickte“ und nix mehr ging – da kam keine Freude auf.
Dr. med. Martina Wenker,
Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen
Das zweimonatige Krankenpflegepraktikum während der Vorklinik hat mir so viel Freude bereitet, dass ich seither regelmäßig in den Semesterferien in einem kleinen Krankenhaus in Berlin/Grunewald gearbeitet habe. Besonders gerne habe ich Nachtdienste gemacht, da gerade abends mehr Zeit war, sich mal in Ruhe um die kleinen Sorgen der Patienten zu kümmern. Außerdem konnte ich nachts gelegentlich „nebenbei“ in ein Lehrbuch schauen.
Dr. med. Angelika Claußen,
Vorsitzende des Vereins IPPNW*
Während der ersten Semester meines Medizinstudiums habe ich ein- bis zweimal wöchentlich bei Berufsschülern Englisch unterrichtet. Das war praktisch, da ich aufgrund eines Auslandsjahres während der Schulzeit sehr gut Englisch spreche. Später habe ich dann häufig Nachtwachen in der Kölner Uniklinik übernommen. In den alten Klinikgebäuden machte ich auch meine erste Bekanntschaft mit Kakerlaken, die dort regelmäßig nachts aus den Schubladen krabbelten.
Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe,
Präsident der Bundesärztekammer
Während meines Studiums bin ich einige Zeit als Aushilfe Mietwagen gefahren. Meine wesentliche Einnahmequelle waren aber Krankenpflegedienste in der Medizinischen Klinik der Krankenanstalten der Stadt Köln in Köln-Merheim. Dort habe ich Nachtwachen auf zwei Stationen mit insgesamt etwa 70 Patienten durchgeführt und bis zu meinem Staatsexamen sogenannte Sitzwachen bei schwerkranken Patienten gemacht. Dabei habe ich viel gelernt.
Dr. med. Eckart von Hirschhausen,
Arzt und Kabarettist
Mein Medizinstudium finanzierte ich unter anderem mit Auftritten als Zauberkünstler. Das brachte Spaß und Geld.
*Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung