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Zugang zum Medizinstudium: Neue Kriterien gefordert


Erneut forderte der Präsident der Bundesärztekammer einen erleichterten Zugang zum Medizinstudium. Der Gesetzgeber müsse angesichts des Ärztemangels neue Auswahlkriterien für den Zugang zum Studienfach Medizin entwickeln, erklärte Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe. „Ob jemand für den Arztberuf geeignet ist, lässt sich nicht allein aus dem Schulzeugnis ablesen.“ Die persönliche Leistungsbereitschaft sei ebenso wichtig wie die Begeisterung für den Beruf des Arztes. Viele junge Menschen mit weniger guten Schulnoten verstünden den Arztberuf als Berufung. Bei ihnen spiele Idealismus eine größere Rolle als bei manchem Einserkandidaten. „Wir brauchen einfach mehr junge Leute, die bereit sind, sich den Patienten zu widmen“, betonte der Ärztepräsident. „Dafür müssen wir den Weg ebnen.“ Notwendig sind Hoppe zufolge aber auch gute Studienbedingungen an den Universitäten. Die Finanzierung müsse langfristig gesichert werden. Dazu müssten die Länder jedoch wieder mehr Mittel in die Hochschulmedizin investieren. „Wir dürfen hier nicht an der falschen Stelle sparen und müssen die Abwärtsspirale bei der Finanzierung der Ärzteausbildung aufhalten“, betonte Hoppe.
Zuvor hatte sich auch die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Ulrike Flach, für ein neues Auswahlverfahren ausgesprochen. „Es wird Zeit, dass wir offen über den Numerus clausus für das Medizinstudium sprechen.“ Das Auswahlverfahren für das Studium wirke wie eine Barriere bei der Versorgung mit Ärzten. ER
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