

Zur Empfehlung, beim „hypertensiven Notfall“ den Augenhintergrund zu untersuchen, ist ergänzend zu erwähnen, dass bei schweren Formen einer Hypertonie nicht nur eine Retinopathie entstehen kann mit Gefäßveränderungen, Blutungen, ischämischen Zeichen (Cotton-wool-Flecken), Exsudaten bis hin zur serösen Netzhautabhebung. Schmieder erwähnte auch eine Papillenschwellung (1). Diese kann ähnlich wie eine Stauungspapille aussehen. Allerdings tritt bei einer Stauungspapille typischerweise keine Retinopathie auf – als wichtiges differenzialdiagnostisches Kriterium. Bei der malignen Hypertonie wurden auch Aderhautinfarkte, die als Elschnigsche Flecken bekannt sind, beobachtet (2). Derartige chorioidale Durchblutungsstörungen wurden auch bei experimentell erzeugter Hypertonie bei Affen nachgewiesen (3, 4).
DOI: 10.3238/arztebl.2011.0187b
Prof. Dr. med. Dieter Schmidt
Universitäts Augenklinik
Killianstraße 5
79106 Freiburg
E-Mail: dieter.schmidt@uniklinik-freiburg.de
Interessenkonflikt
Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editors besteht.
1. | Schmieder RE: Endorgan damage in hypertension. Dtsch Arztebl Int 2010; 107(49): 866–73. VOLLTEXT |
2. | Schmidt D, Löffler KU: Elschnig´s spots as a sign of severe hypertension. Ophthalmologica 1993; 206: 24–28. MEDLINE |
3. | De Venecia G, Wallow I, Houser D, Wahlstrom M: The eye in accelerated hypertension. I. Elschnig´s spots in nonhuman primates. Arch. Ophthalmol 1980; 98: 913–918. MEDLINE |
4. | Hayreh SS, Servais GE, Virdi PS, Fundus lesions in malignant hypertension. VI. Hypertensive choriodopathy. Ophthalmology 1986; 93: 1383–1400. MEDLINE |
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