

Sieben Millionen Euro wird Baden-Württemberg in strukturelle Verbesserungen in der ärztlichen Versorgung auf dem Land investieren. „Noch haben wir eine ausreichende Versorgung mit Haus- und Fachärzten. [. . .] Dennoch wird es im ländlichen Raum merklich schwieriger, Nachwuchs für die dortigen Landarztpraxen zu finden“, teilten Gesundheitsministerin Monika Stolz und der Minister für den Ländlichen Raum, Rudolf Köberle, mit.
Im Rahmen der Tagung „Medizinische Versorgung im Ländlichen Raum“ stellten sie in Mutlangen ein 10-Punkte-Aktionsprogamm „Landärzte“ vor. Es umfasst unter anderem
- die Entwicklung neuer Organisationsformen ärztlicher Tätigkeit
- die gezielte Nachwuchsförderung im Bereich Humanmedizin
- die gezielte Förderung der ärztlichen Versorgung in Heimen
- die Reform der Bedarfsplanung vertragsärztlicher Leistungserbringung
- den Vorsatz, vorhandene Instrumente stärker zu nutzen
- die Übertragung ärztlicher Leistungen auf nichtärztliche Berufe
- die bessere Verzahnung der ärztlichen Versorgung
- das Vorhaben, das ländliche Umfeld attraktiver zu machen und die Wiederbesetzung freier Arztsitze zu unterstützen
- das Projekt „Strukturen im Land weiter entwickeln – gemeinsam vor Ort planen“ und
- eine 7-Millionen-Euro-Förderhilfe der Landesregierung.
Mit diesen Fördergeldern des Landes sollen im Rahmen des Aktionsprogramms zum Beispiel Medizinstudierende finanziell unterstützt werden, die ihr praktisches Jahr in einer niedergelassenen Allgemeinarztpraxis absolvieren. Auch die Praxis soll dafür eine finanzielle Unterstützung erhalten.
„Die Medizin wird weiblicher. Wir brauchen vor Ort dringend Strukturen, die es ermöglichen, Beruf und Familie in Einklang zu bringen, um damit auch den Beruf des Allgemeinmediziners attraktiv zu gestalten“, sagte Ministerin Stolz. Ein wesentlicher Punkt des Förderprogramms sei es deshalb, Einrichtungen einen Anschub zu geben, die mit innovativen familienfreundlichen Ansätzen zur ambulanten ärztlichen Versorgung auf dem Land beitragen. hil