

"Du, der du mit zynischem Spott unser geliebtes Schach tadelst, wisse, daß hier Geschicklichkeit eine Wissenschaft ist, daß das Spiel Zerstreuung der Trauer bringt. Es besänftigt die Sorgen der Liebenden, es bewahrt den Trinker vor Ausschweifung, es gibt dem Krieger Rat, wenn Gefahr naht und Untergang droht; es gewährt, wenn wir ihrer am meisten bedürfen, Gefährten unserer Einsamkeit."
Vielleicht fühlen sich ja auch Ärzte manchmal so und folgen deshalb nicht zuletzt gerne der Einladung des Deutschen Ärzteblattes zur Schachmeisterschaft unter Kollegen. In Wiesbaden in diesem Jahr wurde Dr. Mehlhorn nicht zuletzt dank einer hübschen, kleinen Kombination gegen seinen Widersacher Dr. Zoch am Schluß gar Zweiter.
Scheinbar ist nichts los, steht Schwarz trotz des Königs in der Mitte mit seiner festen Bauernkette, seinem Mehrbauern und dem Druck auf den "Schwächling" d4 nicht schlecht. Doch mit einem verblüffenden Zug wußte Dr. Mehlhorn als Weißer am Zug eine fatale Ungereimtheit im schwarzen Lager auszunützen. Was war’s?
Lösung:
Weiß profitierte geschickt davon, daß schwarzer König und Dame beide auf der Diagonale b4-e7 stehen - das Läuferopfer 1. Ld6+! eroberte die schwarze Dame. Schwarz gab angesichts der erzwungenen Fortsetzung 1. ...Dxd6 (bei einem Königszug fällt die Dame ersatzlos) 2. Tc7+ Dxc7 3. Dxc7+ mit Verspeisen des Läufers b7 gleich auf.
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