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Hospiz- und Palliativarbeit: Nicht nur für Krebskranke


Mit Hilfe einer gleichnamigen Stiftung will der Deutsche Hospiz- und Palliativverband, der Dachverband von circa 1 000 Hospizvereinen und Palliativeinrichtungen, mehr ehrenamtliche Mitarbeiter für die Betreuung todkranker Menschen gewinnen und die häusliche Versorgung verbessern. Die Stiftung will Projekte initiieren, um alle in dem Bereich Tätigen fortzubilden. Auch will die Stiftung Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Derzeit engagieren sich nach Angaben der neuen Organisation etwa 80 000 Ehrenamtliche in der Hospiz- und Palliativarbeit.
Darüber hinaus müssten in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern die Ärzte besser qualifiziert werden, sagte die Stiftungsvorsitzende, Dr. Birgit Weihrauch, in Berlin. Sie fügte hinzu, bislang hätten sich die Hospize zu 90 Prozent um Krebskranke gekümmert: „Wir haben uns aber viel zu wenig um Menschen mit anderen Diagnosen gekümmert, um alte Menschen in Pflegeeinrichtungen und um Demenzkranke.“
Zudem sei die häusliche Versorgung noch erheblich verbesserungsbedürftig. Die meisten Menschen wollten zu Hause sterben können. Wenn die Angebote gut umgesetzt würden, bestünde bei vielen Menschen auch nicht mehr der Wunsch nach aktiver Sterbehilfe, betonte Weihrauch.
Dem Vorstand gehört der ehemalige Bundestagsabgeordnete Horst Schmidbauer (SPD) an. Zu den Stiftungsratsmitgliedern zählt Prof. Dr. med. Friedemann Nauck, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin. Schirmherrin ist die ehemalige Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). EB
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