PERSONALIEN
Carsten Mohrhardt: Begeisterung für die Berufspolitik


Foto: privat
Carsten Mohrhardt (35) ist am 7. Mai in Zagreb zum Vorsitzenden der European Junior Doctors gewählt worden. Die Organisation mit Sitz in Brüssel existiert seit 1976 und vertritt auf europäischer Ebene die Interessen von mehr als 300 000 jungen Ärztinnen und Ärzten. Sie diente zunächst vor allem als Austauschplattform, „greift inzwischen aber mehr und mehr, direkt in Brüssel in die Geschehnisse ein“, wie Mohrhardt es formuliert. „Wir versuchen, uns auf die berufspolitische Rahmengestaltung für Ärztinnen und Ärzte in der Weiterbildung zu verständigen.“
Mohrhardt, der zurzeit eine Weiterbildung zum orthopädischen Unfallchirurgen am Städtischen Klinikum Karlsruhe absolviert, findet das Ringen um Konsens und Kompromisse spannend und schätzt den internationalen Austausch. „Irgendwo ist irgendwas immer mal ausprobiert worden“, sagt er.
Politisch engagiert hat er sich schon zu Studienzeiten. Neben dem Beruf ist er inzwischen auch beim Marburger Bund und in die Arbeit bei der Landesärztekammer Baden-Württemberg eingebunden, wo er als eines der wenigen jungen Gesichter auffällt. Über den Berufsverband kam Mohrhardt auch in Kontakt mit den European Junior Doctors. Denn deren Mitglieder sind jeweils diejenigen Organisationen in den einzelnen europäischen Staaten, die die Interessen junger Ärzte vertreten – in Deutschland ist das der Marburger Bund. Warum er sich berufspolitisch engagiert? „Nur 65 Prozent der Medizinstudierenden kommen in der Patientenversorgung an. Das muss sich ändern“, sagt Mohrhardt. Heike Korzilius