DÄ plusBlogsVom Arztdasein in AmerikaProfessor oder Nicht-Professor?
Vom Arztdasein in Amerika

Vom Arztdasein in Amerika

Das Staatsexamen wurde 2007 abgelegt, und nicht nur die Frage der Fachrichtung, sondern auch die des Arbeitsortes musste beantwortet werden. Nachdem das Assistenzarztdasein in Frankreich und Deutschland ausprobiert wurde, ging es nach Minneapolis im Jahr 2009. Es schreibt Dr. Peter Niemann über seine Ausbildung zum Internisten (sowie der Zeit danach) und über die Alltäglichkeiten, aber auch Skurrilität eines Arztlebens in USA.

Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...

Vom Arztdasein in Amerika

Professor oder Nicht-Professor?

Dienstag, 29. Januar 2019

Der Weg hin zu einer deutschen Professur ist deutlich anstrengender als diesen Weg in den USA zu gehen. Das hat einerseits historische Gründe, denn für den deutschen Staat erwächst ein mehr oder minder unkündbares Angestelltenverhältnis aus solch einer Berufung, entsprechend geeignet muss der Kandidat auch sein. Böse Zungen würden von einer politischen Vorauswahl und Eignungsprüfung sprechen. Anderer­seits hat das auch Prestigegründe, denn wer den Titel eines Professors trägt, der hat nicht nur ein sehr hohes gesellschaftliches Ansehen, sondern auch diverse pekuniäre und persönliche Vorteile. Ich sehe das ja sogar an meinem eigenen Doktortitel.

In den USA ist der Weg hin zur Professur deutlich einfacher. Letztlich muss man vor allem an einem Universitätskrankenhaus angestellt und lehrend tätig sein und einige Forschungsarbeiten jährlich einreichen, langfristig auch erfolgreich publizieren. Um es grob darzustellen, wird man über die Position eines Assistentenprofessors ein assoziierter und dann ein voller Professor: „assistant“, dann „associate“ und dann „full“ beziehungsweise „tenured professor“. Es gibt enorme Unterschiede zwischen einzelnen Universitäten und Regionen, deshalb soll das nur als grobe Regelung angesehen werden.

Dennoch fühlte ich mich geehrt, als ich kürzlich von einer prestigeträchtigen Universität auf meine Anfrage hin ein informelles Angebot erhielt, als Assistenten­professor tätig zu werden. Ich werde das Angebot wohl ausschließen, aber der Deutsche in mir fühlt sich von diesem Titel schon geehrt. Seltsam, wie die eigene Kultur einen sein ganzes Leben lang verfolgt.

Kommentare

Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.
Avatar #652164
billjenkins
am Freitag, 1. Februar 2019, 13:24

Vom Arzt-Dasein in Amerika

Selbstverständlich "verfolgt" einen die Kultur des Geburtslandes ein Leben lang. Alles Andere wäre abnormal. Der Artikel ist sehr oberflächlich. Übrigens ist der Erwerb eines PHD.Degrees, das dem deutschen Doktortitel in etwa entspricht, in den U.S.A. deutlich schwieriger und aufwändiger. Wie es sich mit der Profesur verhält, kann ich ncit abschließend beurteilen. Jedenfalls ist es schwieriger, eine Professur für Medizin an der Yale University New York oder auch Harvard zu bekommen als an einer Universitätsklinik in Deutschland.

P. Walter
Avatar #555822
j.g.
am Dienstag, 29. Januar 2019, 21:56

fühle mich

an Karl Lauterbach erinnert
Avatar #106067
dr.med.thomas.g.schaetzler
am Dienstag, 29. Januar 2019, 19:50

"Fishing for Compliments"?

Würde ich sagen.

Mf + kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund
LNS

Aktuelle Kommentare

Alle Blogs
Vom Arztdasein in Amerika
Vom Arztdasein in Amerika
Gesundheit
Gesundheit
Frau Doktor
Frau Doktor
Pflegers Schach med.
Pflegers Schach med.
Dr. werden ist nicht schwer...
Dr. werden ist nicht schwer...
Global Health
Global Health
Dr. McCoy
Dr. McCoy
Das lange Warten
Das lange Warten
Sea Watch 2
Sea Watch 2
PJane
PJane
Praxistest
Praxistest
Res medica, res publica
Res medica, res publica
Studierender Blick
Studierender Blick
Britain-Brain-Blog
Britain-Brain-Blog
Unterwegs
Unterwegs
Lesefrüchtchen
Lesefrüchtchen
Gratwanderung
Gratwanderung
Polarpsychiater
Polarpsychiater
praxisnah
praxisnah