Gesundheit
Masken stören beim Sport mehr, als sie die Atmung behindern
Dienstag, 13. Juli 2021
Gesichtsmasken, die zu den Maßnahmen gegen eine Ausbreitung von SARS-CoV-2 gehören, beeinträchtigen die körperliche Leistungsfähigkeit von gesunden Menschen weniger, als die Träger annehmen.
Sportmediziner der Cleveland Clinic haben 20 gesunde Männer und Frauen im Alter von im Mittel 35 Jahren gebeten, auf einem Laufband dreimal an ihre körperlichen Grenzen zu gehen. In zwei Versuchen trugen sie eine N95-Maske (entspricht weitgehend FFP2) oder eine Stoffmaske, im dritten Versuch konnten sie darauf verzichten.
Die Probanden starteten mit einem für sie angenehmen Tempo, das von Minute zu Minute erhöht wurde. Dabei wurden Lungen- und Kreislauffunktion überprüft. Wie Matthew Kampert und Mitarbeiter berichten, vergingen ohne Maske 591 Sekunden, bis die Teilnehmer signalisierten, dass sie das Tempo nicht mehr mithalten konnten. Mit der Stoffmaske trat die Erschöpfung nach 548 Sekunden und mit der N95-Maske nach 545 Sekunden auf.
Ein Grund für die etwas schnellere Erschöpfung könnte die verminderte maximale Sauerstoffaufnahme sein. Sie lag ohne Maske bei 39,0 ml/kg/min. Der Wert sank mit Stoffmaske auf 38,2 ml/kg/min und mit N95-Maske auf 38,1 ml/kg/min. Die Folge könnte ein stärkerer Rückgang der maximalen Sauerstoffsättigung sein. Er betrug ohne Maske 2,1 %, mit Stoffmaske 5,6 % und mit N95-Maske 5,1 %. Die maximale Herzfrequenz war in allen 3 Gruppen mit 177, 174 und 174 Schlägen pro Minute in etwa gleich geblieben. Bei keinem Teilnehmer musste der Versuch wegen möglichen klinischen Komplikationen vorzeitig abgebrochen werden.
Für Kampert sind die objektiven Beeinträchtigungen der Sauerstoffaufnahme deshalb gering. Die Probanden sahen dies vermutlich anders. Sie empfanden die Maske in mehreren Aspekten als äußerst störend. Die erhöhte Luftfeuchtigkeit bewerteten sie auf einer 10-Punkte-Skala im Durchschnitt mit 6,3 Punkten (Stoffmaske) und 7 Punkten (N95-Maske), wobei 10 Punkte die stärkste Störung anzeigt. Die Hitze wurde mit 6,3 beziehungsweise 7,0 Punkten und der Atemwiderstand bei beiden Masken mit 7,0 bewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die subjektive Beeinträchtigung durch die Atemmasken weitaus größer sind als die objektive Einschränkung der Atmung.
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