Gratwanderung
Achtlinge: Kinderwunsch um jeden Preis?
Sonntag, 8. Februar 2009
Die künstliche Befruchtung hat schon vielen Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch geholfen. Aber sie hat auch zahlreiche Probleme verursacht. So wurden in den USA am 26. Januar Achtlinge geboren, weil die allein erziehende Mutter, die bereits sechs Kinder zwischen zwei und sieben Jahren hat, einen sogenannten Fetozid abgelehnt hat.
Das ist zwar zu begrüßen, doch zu Recht kritisierte der US-amerikanische Rechtsmediziner Alexander Capron: „Warum eine Mutter mit sechs Kindern eine Hormonbehandlung bekommt, ist mir ein Rätsel“.
Eine Alternative zum Fetozid wäre übrigens der sogenannte elektive Single-Embryo-Transfer (eSET), bei dem lediglich ein Embryo (aus mehreren durch In-vitro-Fertilisation gezeugten Embryonen) nach Beurteilung mittels Lichtmikroskop ausgewählt und in die Gebärmutter der Patientin transferiert wird.
In Deutschland ist der eSET jedoch unzulässig, weil das Embryonenschutzgesetz festgelegt hat, dass zwar bis zu drei Embryonen während eines Behandlungszyklus entstehen dürfen, alle entstandenen Embryonen aber transferiert werden müssen.
Ein Fortpflanzungsgesetz, dass den eSET gestattet und auch andere Fragen der In-vitro-Fertilisation regelt, ist meiner Ansicht nach in Deutschland dringend erforderlich.
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.