Gesundheit
Facebook als Asthma-Trigger
Freitag, 19. November 2010
Mit angeblich mehr als 500 Millionen Usern ist Facebook das größte soziale Netzwerk, was aber nicht bedeutet, dass alle Mitglieder miteinander befreundet sind. Im Gegenteil: Freundschaften können ebenso leicht beendet werden, wie sie geknüpft wurden, nämlich per Mausklick.
Dies musste auch ein 18-jähriger junger Mann aus Neapel mit saisonalem Asthmas erfahren. Seine Ex-Freundin hatte ihn kurzerhand von der Freundschaftsliste gestrichen. Dort fand sich rasch Ersatz in einer längeren Liste jungen Männer – unter die sich auch der Abgewiesene unter falschem Namen einschleichen konnte. Doch immer, wenn er die Seite der Angebetenen besuchte, verschlechterte sich sein Gemütszustand und sein saisonales Asthma exazerbierte.
Die Ärzte rieten der Mutter, ihr Sohn möge doch vor und nach dem Besuch der Facebook-Seiten den Peak-Flow messen: Wie sich zeigte, fiel der PEF jeweils um 20 Prozent, wenn der junge Mann mit dem Objekt seiner unerfüllten Liebe konfrontiert wurde. Mit Unterstützung eines Psychiater konnte er schließlich davon überzeugt werden, sich vorerst nicht mehr bei Facebook einzuloggen. Die Abstinenz soll ihn seither vor weiteren Exazerbationen bewahrt haben, schreiben die Autoren (Lancet 2010; 376: 1750).