Gesundheit
Falscher Ehrgeiz als ADHS-Risiko
Dienstag, 6. März 2012
Die evangelische Kirche hat die diesjährige Fastenzeit unter
das Motto „Gut genug!“ gestellt. Sieben Wochen sollten die Gläubigen auf
„falschen Ehrgeiz“ verzichten. Das ist auch aus medizinischen Gründen „Gut
gewählt“. Denn falscher Ehrgeiz kann krank machen, wie beispielsweise eine
Studie aus Kanada zeigt.
Die Forscher fanden heraus, dass Kinder, die (zu) früh
eingeschult werden häufiger an der
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) erkranken. Dort erhalten
Mädchen, die im Dezember geboren wurden zu 70 Prozent häufiger die Diagnose
ADHS als Mädchen, die einen Monat später im Januar geboren werden, bei den
Jungen sind die Erkrankungen zu 30 Prozent häufiger.
Die Erklärung für diese saisonale Inzidenzstufe ist einfach.
Zwischen Dezember und Januar liegt die Jahrgangsgrenze zur Einschulung. Viele
Diagnosen sind allein darauf zurückzuführen, dass Kinder nur aufgrund ihres
biologischen Alters eingeschult werden, obwohl sie die Schulreife nicht
erreicht haben.
Die Studie lässt zwar offen, inwieweit der Ehrgeiz der
Eltern für diese Fehlleistungen verantwortlich ist. Der Ratschlag des
Kinderarztes, dem Kind lieber noch ein Jahr zu Spielzeit zu gönnen, könnte
jedoch hin und wieder helfen, Medikamente zu fasten – vielleicht nicht nur
über 7 Wochen.