Gesundheit
Flugzeug: Der sicherste Ort für medizinische Notfälle
Donnerstag, 30. Mai 2013
Wer in Bahn oder Flugzeug Zeuge eines medizinischen Notfalls
wird, mag bezweifeln, dass es einen Ärztemangel gibt. Oft steht einer oder
mehrere Kollegen bereit, um erste Hilfe zu leisten. Auch bei der Analyse von
11.920 Notrufen, die von Flugzeugen aus in Pittsburgh eintrafen, konnte in
jedem zweiten Fall ein Arzt den Patienten noch an Bord betreuen.
In einem
Drittel der Fälle hatte ein Passagier eine Synkope oder Präsynkope erlitten, es
folgten Atembeschwerden vor Übelkeit und Erbrechen und kardialen Symptomen. Die
meisten Patienten können an Bord medizinisch nur sehr provisorisch versorgt
werden. Dennoch war eine Umleitung des Flugzeugs nur selten notwendig, und nur
ein Viertel der Patienten wurde nach der Landung in ein Krankenhaus
transportiert.
Nur 36 Patienten (Mortalität 0,3 Prozent) starben an Bord oder
nach dem Transport in die Klinik. Darunter waren 31 von 38 Patienten, die an
Bord einen Herzstillstand erlitten hatten. Die Mortalität war bei dieser
Indikation ungewöhnlich hoch. Andere Studien hatten die Überlebensrate nach
Herzstillstand von 14 bis 55 Prozent beschrieben.
Die Chancen, einen
Herzstillstand zu überleben, sind damit an Bord eines Flugzeugs deutlich größer
als in Großstädten mit kurzen Einsatzwegen der Notfallrettung. Ein
Herzstillstand wird in der engen Passagierkabine in der Regel sofort bemerkt
und eine Defibrillation sollte sofort möglich sein. Ein automatischer externer
Defibrillator sollte in großen Flugzeugen immer verfügbar sein. Damit wird das
Flugzeug auch aus kardiologischer Sicht zu einen der sichersten
Verkehrsmittel.
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