Res medica, res publica
Gesundheits-Diplomaten
Montag, 21. Oktober 2013
In der edlen Konferenzetage des Auswärtigen Amts zu tagen,
ist ein Privileg. Wo der Außenminister normalerweise seine Diplomaten aus aller
Welt versammelt, kommen in diesem Jahr die
1.000 Teilnehmer des Weltgesundheitsgipfels zusammen:
Die hohe Kunst der Diplomatie, in wohlgesetzten Worten wenig
zu sagen, beherrschen auch Referenten auf dem WHS. Leider gilt das nicht nur
für die politische Prominenz, die WHS-Präsident Detlev Ganten begrüßen
konnte. In einem der ersten
Symposien, Titel „Außenpolitik und
globale Gesundheit“, war viel von Dialog, mehr Koordination, der Notwendigkeit verstärkter weltweiter Zusammenarbeit die Rede. Genau wie 2009 bei der
ersten Gipfelveranstaltung . Und so wie
2014?
Wo bleibt der Fortschritt in der Diskussion? Weder Hausherr
Guido Westerwelle noch José Manuel Barroso, Präsident der
EU-Kommission, vermochten in der
feierlichen Abendveranstaltung Aufbruchstimmung zu vermitteln. Recht allgemein
gehaltene Konzepte zur globalen Gesundheitspolitik, wie von der alten Bundesregierung im Juli
beschlossen (siehe dazu das Interview
mit Daniel Bahr),
reichen ebenfalls nicht.
Verbindliche Ziele sind notwendig, wie das die
Vereinten Nationen 2000 mit ihren Millenniumszielen versucht haben. „Europäer werden im Durchschnitt 80 Jahre alt,
Russen 65 und Afrikaner nur 50“, stellte der israelische Forscher Aaron
Ciechanover in Berlin fest. Damit hat er ein Gesundheitsziel fast schon formuliert.
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