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Vom Arztdasein in Amerika

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Das Staatsexamen wurde 2007 abgelegt, und nicht nur die Frage der Fachrichtung, sondern auch die des Arbeitsortes musste beantwortet werden. Nachdem das Assistenzarztdasein in Frankreich und Deutschland ausprobiert wurde, ging es nach Minneapolis im Jahr 2009. Es schreibt Dr. Peter Niemann über seine Ausbildung zum Internisten (sowie der Zeit danach) und über die Alltäglichkeiten, aber auch Skurrilität eines Arztlebens in USA.

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Klinische Studie - US-Frauen arbeiten weniger im Haushalt als früher

Mittwoch, 15. Januar 2014

Im Fachjournal Mayo Clinic Proceedings vom Dezember 2013 untersuchten Edward Archer und seine Kollegen (Archer E et al: Maternal inactivity: 45-year trends in mothers' use of time. Mayo Clin Proc 2013: 88 (12), 1368-1377), wie sich das häusliche Arbeitsverhalten von US-Müttern in den letzten 45 Jahren verändert hatte. Dabei wurden eigens dafür geführte Tagebücher untersucht; mehr als 50.000 Tagebuchtage wurden für den Zeitraum 1965 bis 2010 ausgewertet. Die Daten unterschieden, ob die Mütter Kleinkinder (jünger als fünf Jahre) oder ältere Kinder (zwischen fünf und 17 Jahre) betreuten und ob sie die Zeit körperlich aktiv (hierzu zählen z.B. Zubereitung von Mahlzeiten, Spielen mit den Kindern, Hausreinigung, Kleidungswäsche, sportliche Aktivitäten) oder sedentär (nicht-berufliches Nutzen bildschimbasierter Medien wie Internet oder Fernsehen) verbrachten. 

Schaut man sich die Zahlen an, so hat sich die Arbeitszeit, welche US-Frauen im Haushalt verbringen, seit 1965 um mehr als 30 Prozent verringert: Während im Jahr 1965 noch 32 Stunden pro Woche körperlich aktiv und großteils mit Haushaltsarbeit zugebracht wurde, waren es für Frauen mit älteren Kindern nur noch 20,9 Stunden pro Woche im Jahr 2010. Auch bei den Frauen mit Kleinkindern fand eine Abnahme statt, hier von 43,6 Stunden auf nunmehr 29,7 Wochenstunden. 

Was wurde mit der freigewordenen Zeit gemacht? Hier liefert die Studie nur bedingt Antworten, verweist aber auf eine starke Zunahme der sedentär verbrachten Zeit: Mütter mit älteren Kindern verbrachten statt 17,7 Stunden im Jahr 1965 nun 24,7 Stunden im Jahr 2010 mit bildschirmbasierten Medien, und auch jene Mütter mit Kleinkindern taten dies 2010 22,7 Stunden pro Woche statt 17,0 Stunden wie es 1965 noch der Fall gewesen war. Berechnungen ergaben, dass sich entsprechend der wöchentliche Kalorienverbrauch um 1237,6 kcal/Woche (Frauen mit älteren Kinder), bzw. um 1572,5 kcal/Woche (Frauen mit Kleinkindern) zurückging.

"Diese Studie stimmt nachdenklich. Denn die deutliche Arbeitsreduktion im Haushalt hat leider vor allem zu einer deutlichen Zunahme der sedentär verbrachten Zeit geführt, und das ist aus ärztlicher Sicht meistens ungesund."

LNS
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