Gesundheit
Studie: Depressionen durch Facebook
Montag, 13. April 2015
Soziale Netzwerke wie Facebook sind nicht nur ein Medium, um mit Freuden in Kontakt zu treten. Sie sind auch ein Jahrmarkt der Eitelkeiten, auf dem viele Teilnehmer mit ihren Erfolgen, Hobbys oder der Zahl ihrer Freunde prahlen. Bei empfindlichen Gemütern kann dies offenbar Gefühle von Einsamkeit und Minderwertigkeit auslösen. „Viele meiner jungen Patienten sind relativ zufrieden mit dem, was sie in den ersten 20 bis 30 Jahren ihres Lebens erreicht haben, bevor sie Facebook öffnen“, berichtete eine Psychologin in Psychology Today.
Viele Nutzer machen bei Facebook offenbar die Erfahrung, dass ihre Bekannten ihnen wie im Märchen mit dem Igel und dem Hasen immer einen Schritt voraus sind. Die menschliche Neigung, sich mit anderen zu vergleichen, kann dazu führen, dass die Nutzer langsam depressiv werden.
Eine Untersuchung im Journal of Social and Clinical Psychology zeigt jetzt, dass bei jungen Männern die Dauer der Facebook-Nutzung mit dem Ausmaß von depressiven Symptomen korrelierte. In einer anderen Auswertung, die die sozialen Vergleiche berücksichtigte, kam heraus, dass auch junge Frauen anfällig für die Gemütsfallen des sozialen Netzwerks sind.
Die Psychologen raten empfindsamen Patienten, die Facebook-Zeiten einzuschränken. Wer weiß, vielleicht müssen Facebook-User demnächst einen umrahmten Warnhinweis der FDA wegklicken, in dem sie auf die Gefahr suizidaler Gedanken bei der Nutzung hingewiesen werden.