Gesundheit
Bücherwürmer leben länger
Dienstag, 9. August 2016
Mehr Sport, gesündere Nahrungsmittel, keine Zigaretten und weniger Alkohol sind die üblichen Ratschläge für ein längeres Leben. Lesen gehört nicht dazu. Abgesehen davon, dass man sich beim Lesen nicht bewegt, wird die Lektüre von Büchern und Zeitungen eher mit einer intellektuellen Lebensweise assoziiert, zu der Zigaretten, Snacks und vielleicht auch ein Gläschen Rotwein gehören. Umso erfreulicher ist es, dass die Teilnehmer der Health and Retirement Study, einer Langzeitstudie von älteren Erwachsenen in den USA, jetzt zu dem Ergebnis kommt, dass Senioren, die häufig Bücher und Zeitungen lesen, eine deutlich verminderte Sterblichkeit hatten.
Das Drittel der 3.635 Teilnehmer, die sich am häufigsten in Bücher vertieften, hatten ein um 20 Prozent vermindertes Sterberisiko. Bei der älteren Personengruppe und einer Beobachtungszeit von 12 Jahren war dies mit einer um 23 Monate längeren Lebenszeit verbunden. Das Team um Becca Levy von der Yale University School of Public Health in New Haven hat dabei bereits andere Kofaktoren wie Bildung, Komorbiditäten, Selbsteinschätzung der Gesundheit, Reichtum, Familienstand und Depression berücksichtigt.
Schon eine halbe Stunde Lesen am Tag erzielt laut Levy eine signifikante Wirkung. Ein wenig scheint es darauf anzukommen, was man liest. Bücherwürmer profitieren laut Levy von der täglichen Lektüre mehr als Menschen, die in Zeitschriften schmökern oder sich in die Zeitungslektüre vertiefen. Worauf die protektive Wirkung beruht, ist nicht klar.
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