Gesundheit
Mittelmeerdiät und Kaffee halten Augen im Alter gesund
Donnerstag, 3. November 2016
Die traditionelle mediterrane Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen, gesunden Fetten und Fischen ist, den Konsum von rotem Fleisch und Butter dagegen meidet, wurde bisher vor allem mit dem Schutz vor Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Erste Ergebnisse der Coimbra Eye Study zeigen, dass diese Ernährungsform auch vor einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) schützen könnte.
In der portugiesischen Coimbra Eye Study wurde der Augenhintergrund von über 6.200 Einwohnern im Alter von über 55 Jahren untersucht und mit den Ernährungsgewohnheiten in Beziehung gesetzt. Auffällig war, dass in Portugal nur wenige Teilnehmer an einer AMD erkranken. Auch im hohen Alter trat die feuchte Variante der Erkrankung, die in anderen Ländern eine häufige Ursache für Erblindungen ist, nur selten auf (Ophthalmologica 2015; 233: 119-127).
Eine mögliche Erklärung liefert der Vergleich der Ernährung von 449 Patienten im Frühstadium der trockenen AMD mit 443 Teilnehmern ohne Veränderungen im Augenhintergrund. Das Team um Joao Figueira von der Universität Coimbra bewertete die Ernährung mit einem Score von 0 bis 9 Punkten. Je mehr die Nahrungsmittel der Mittelmeerdiät entsprach, desto höher war die Bewertung.
Ergebnis: Teilnehmer mit einem Score von unter sechs Punkten, der eine ungesunde Ernährung anzeigt, waren zu 50 Prozent an den Frühstadien der AMD erkrankt. Von den Teilnehmern, die sechs oder mehr Punkte erreichten, hatten nur 39 Prozent eine AMD.
Obst scheint besonders gesund für die Augen zu sein. Teilnehmer, die einen Apfel am Tag aßen, waren zu 15 Prozent seltener an einer AMD erkrankt. Bei einem Konsum von zwei Äpfeln war das Risiko um 20 Prozent vermindert. Auch Kaffee könnte vor der AMD schützen: Eine Schutzwirkung war hier bereits ab einem täglichen Espresso zu beobachten. Figueira führt sie auf den Gehalt von Antioxidanzien zurück.
Die Coimbra Eye Study ist eine der wenigen Studien, die nach den Ursachen der AMD sucht, die in den reicheren Ländern zu den führenden Erblindungsursachen im Alter gehört. Bislang beruht die Evidenz nur auf einer Querschnittuntersuchung. Aussagekräftiger wäre eine Langzeitbeobachtung. Es bleibt abzuwarten, ob die Studie fortgeführt wird.
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