Dr. werden ist nicht schwer...
Funkstille im Notfall
Freitag, 16. November 2018
Es gibt Tage im Notfall, da weiß man gar nicht, wo all die Menschen herkommen, die man versorgen soll, und wie man das jemals schaffen soll. Und dann gibt es Tage wie meinen ersten Tag als erster Diensthabender. Der Nachtdienst verabschiedete sich nach dem Frührapport und es war noch kein Patient da oder angemeldet. Das blieb auch über den weiteren Vormittag so.
Wirkliche Aufregung kam erst um halb eins auf, als festgestellt wurde, dass der Dienstsucher des ersten Diensthabenden nicht antwortet. So peinlich es mir war, so wenig konnte ich dafür. Der Nachtdienst hatte mir den Sucher nicht übergeben, sondern ihn am Kittel in seinen Spind eingeschlossen. Somit galt die einzige Rettungsaktion meines ersten Dienstes dem Sucher, den wir letztendlich mithilfe des technischen Dienstes und nach telefonischer Einwilligung des hierfür geweckten Nachtarztes aus dem Spind befreien konnten.
Der Fauxpas hatte sich glücklicherweise einen Tag ausgesucht, an dem er folgenlos geschehen konnte, sodass wir letztendlich alle darüber lachten.
Notierte sich gedanklich „als erstes Dienstsucher übernehmen“ in seine Dienst-to-do-Liste,
Euer Anton Pulmonalis.
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