Hintergrund: Das Prostatakarzinom ist die häufigste solide Tumorerkrankung des Mannes und steht an zweiter Stelle der krebsbedingten Todesursachen in Deutschland. Die Primärdetektion mittels konventioneller systematischer ultraschallgesteuerter Prostatabiopsie bei erhöhtem PSA-Wert (PSA, prostataspezifisches Antigen) und/oder auffälliger digital-rektaler Tastuntersuchung ist limitiert, ebenso die frühzeitige Detektion von Fernmetastasen und Rezidiven mittels konventioneller Computertomografie (CT)/Magnetresonanztomografie (MRT) und Skelettszintigrafie.
Methode: Selektive Literaturrecherche unter Berücksichtigung der S3-Leitlinie Prostatakarzinom und systematischer Übersichtsarbeiten.
Ergebnisse: Prospektive multizentrische Studien haben belegt, dass die Durchführung der multiparametrischen MRT (mpMRT) und der MR/TRUS-Fusionsbiopsie (transrektaler Ultraschall [TRUS]), die Diagnostik des klinisch signifikanten Prostatakarzinoms gegenüber der herkömmlichen systematischen Biopsie maßgeblich verbessert. Ein aktueller Cochrane Review zeigte, dass damit die Überdiagnose von Niedrig-Risiko-Prostatakarzinomen (PCa) von 139/1 000 auf 95/1 000 vermindert und klinisch bedeutende PCa verlässlicher nachgewiesen werden (Sensitivität: 72 % versus 63 %, bei leicht verminderter Spezifität von 96 % versus 100 %). Die prostataspezifische Membran-Antigen (PSMA)-Hybridbildgebung führt zu einer Verbesserung der Detektion der lymphogenen und ossären Metastasierung bei Patienten mit Hochrisiko-Prostatakarzinom. Am häufigsten wird die PSMA-Hybridbildgebung zum Nachweis eines biochemischen Rezidivs eingesetzt. In einer Metaanalyse wurde eine Gesamtdetektionsrate von 74,1 % ermittelt, mit einer Abhängigkeit von der PSA-Konzentration: 33,7 % bei PSA < 0,2 ng/mL bis 91,7 % bei PSA ≥ 2,0 ng/mL.
Schlussfolgerung: Der differenzierte Einsatz der mpMRT und der MR/TRUS-Fusionsbiopsie verbessert den initialen Karzinomnachweis sowie die Prognoseabschätzung. Die PSMA-Hybridbildgebung erweist sich beim Staging von Hochrisikopatienten und der Rezidivdiagnostik als vorteilhaft. Die Verfahren werden in der nationalen S3-Leitlinienempfehlung als auch in internationalen Leitlinien berücksichtigt.


Das Prostatakarzinom (PCa) ist in Deutschland die häufigste solide Tumorerkrankung des Mannes und steht an zweiter Stelle der krebsbedingten Todesursachen (1). Die Mortalität variiert abhängig von der pathologischen Risikokategorie 10-fach (2), doch die initiale Diagnostik war bislang limitiert. In den letzten Jahren konnten Früherkennung beziehungsweise Primärdiagnostik sowie die Detektion von Fernmetastasen und Rezidiven durch moderne Bildgebung entscheidend verbessert werden.
Entwicklung der Prostatakarzinomdiagnostik
Über Jahrzehnte hinweg war der Standard der Prostatakarzinomdiagnostik die 12-fach, ultraschallgesteuerte, transrektale (TRUS) Prostatabiopsie, welche aufgrund eines erhöhten PSA-Werts (PSA, prostataspezifisches Antigen) und/oder einer auffälligen digital-rektalen Tastuntersuchung (DRU) erfolgte. Anhand eines primär aus diesen 12 systematisch aus der Prostata entnommenen Biopsiestanzzylindern stammenden Gleason-Scores und des PSA-Wertes erfolgte die Einteilung in low-, intermediate- und high-risk-Prostatakarzinom (3) sowie die Indikationsstellung zur weiteren Behandlung (aktive Überwachung versus aktive Therapie). Diese Diagnostik ist jedoch bei bekannter biologischer Heterogenität und Multifokalität des Prostatakarzinoms unzureichend. Die geringe Spezifität des PSA-Serumwertes (4) und die Limitation der systematischen Biopsie können zu einer Überdiagnostik mit Überschätzung der klinischen Prognose beziehungsweise Übertherapie führen. Andererseits wird aber auch ein pathologisches Upgrading des initialen Gleason-Scores in 28,6 % der endgültigen Prostatektomiepräparaten beobachtet (5). Über 40 % zumeist kleiner, apikal und ventral in der Prostata gelegener Karzinome können unentdeckt bleiben (6). Die transrektale Ultraschalldiagnostik in Kombination mit kontrastverstärkter Sonografie, Ultraschall-Elastografie oder computergestützter Sonografie (Histoscanning) konnten sich im klinischen Alltag nicht durchsetzen und werden daher in der Primärdiagnostik des Prostatakarzinoms nicht empfohlen (7).
Multiparametrische MRT in der Diagnostik des lokalisierten Prostatakarzinoms
Die multiparametrische MRT (mpMRT) ist das derzeit genaueste bildgebende Verfahren zur Detektion karzinomsuspekter Befunde der Prostata, zum T-Staging (8), sowie zu Verlaufskontrollen bei der aktiven Überwachung (9). Die Methode beruht auf hochaufgelösten Aufnahmen mit drei unterschiedlichen Kontrasten, beziehungsweise MRT-Sequenzen (daher „multiparametrisch“) und kann mit modernen 1,5 T und 3,0 T MR-Tomografen in der Routine durchgeführt werden (10):
- T2-Wichtung (T2w) zur Darstellung der Prostataanatomie
- Diffusionswichtung („diffusion-weighted imaging“ [DWI]) als Biomarker regional veränderter Zelldichte und
- dynamische kontrastverstärkte MRT („dynamic contrast-enhanced“ [DCE]) als Biomarker einer regional veränderten Gefäßdichte (Mikrovaskularisation).
In zelldichten Karzinomen ist die Brownsche Molekularbewegung des interstitiellen Gewebewassers gegenüber dem normalen Drüsengewebe eingeschränkt, was mit der DWI visualisiert und darüber hinaus quantitativ bestimmt werden kann („apparent diffusion coefficient“ [ADC]). Karzinome weisen zudem als Folge der Neovaskularisation eine erhöhte Gefäßdichte und Gefäßpermeabilität auf, was sich in der DCE als früharterielle und verstärkte Kontrastmittelanflutung manifestiert. Bemerkenswert ist, dass damit mikrostrukturelle Gewebeeigenschaften visualisierbar sind, deren Dimension unterhalb des eigentlichen anatomischen Auflösungsvermögens der MRT liegen ([μm] versus [mm]). In der drüsenreichen peripheren Zone (PZ) kontrastieren sich Karzinome in der mpMRT charakteristisch aufgrund ihrer veränderten Zelldichte und Neovaskularisation (Abbildung 1). In der durch benigne Prostatahyperplasie (BPH) knotig veränderten Transitionszone (TZ) lassen sich Karzinome allerdings schwerer nachweisen, da BPH-Knoten sehr variabel aus heterogenen glandulären und stromalen Anteilen bestehen, und die stromalen Komponenten ebenfalls eine eingeschränkte Wasserdiffusion und erhöhte Gefäßdichte aufweisen.
Mehrere prospektive, randomisierte, multizentrische Studien sowie Metaanalysen belegen die Überlegenheit der mpMRT gegenüber der systematischen Prostatabiopsie. Eine kürzlich publizierte Metaanalyse von 10 Studien (2 486 Patienten) ergab für die Detektion des klinisch signifikanten Prostatakarzinoms (sPCa) mittels mpMRT eine gepoolte Sensitivität von 94 % [95-%-Konfidenzintervall: 0,83; 0,98] und Spezifität von 54 %; [0,42; 0,65] (11). Unentdeckt geblieben waren zwischen 0 und 30,8 % der sPCa. Der negative prädiktive Wert (NPV) der mpMRT ist mit circa 90 % vergleichsweise hoch. Noch nicht zufriedenstellend ist allerdings die geringe Spezifität mit einem positiven prädiktiven Wert (PPV) von nur 27–43 % (12, 13, 14). Auch verbleibt bei negativer mpMRT eine Restunsicherheit für das Vorliegen eines sPCa (Gleason Grade Group ≥ 2) von 7–12 %. Eine Verbesserung der Primärdiagnostik kann zum Beispiel durch Kombination des mpMRT-Befunds mit klinischen Risikomodellen wie dem European Randomised Study of Screening for Prostate Cancer (ERSPC) erreicht werden (15). Ergebnisse wichtiger Studien zur Erweiterung des Einsatzes der mpMRT auf jüngere Altersgruppen zum Beispiel basierend auf PSA und Multi-Kallikrein Panels wie in der ProScreen Studie (16) werden die Rolle der mpMRT genauer definieren. Als effizientere, kontrastmittelfreie Alternative steht die biparametrische MRT (T2w und DWI) zur Verfügung. Eine kürzlich publizierte Studie zum populationsbasierten Screening ergab, dass die Biopsierate durch Einbeziehung der biparametrischen MRT um 48% reduziert werden konnte. Bei erforderlicher Biopsie fand sich eine um 73 % verminderte Rate benigner Befunde sowie um 62 % verminderte Rate insignifikanter PCa. Die Detektionsrate von sPCa war hingegen nicht vermindert, beziehungsweise sogar um 3 % leicht erhöht (17).
MR/TRUS-Fusionsbiopsie
Die gezielte Gewebeentnahme aus karzinomsuspekten Befunden der mpMRT verbessert die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der initialen pathologischen Diagnose. Drei Methoden zur MRT-gezielten Prostatabiopsie wurden entwickelt: (1) kognitive Fusionsbiopsie, das heißt konventionelle TRUS-Biopsie mit visuellem Abgleich der vorliegenden MR-Bilder, (2) direkte MR-gesteuerte Biopsie im MR-Tomografen, und (3) MR/TRUS-Fusionsbiopsie, das heißt eine konventionelle TRUS-gesteuerte Biopsie, währenddessen die Ultraschallbilder mit zuvor aufgenommenen MRT-Bildern inklusive markierter Läsionen live fusioniert werden. Aufgrund von Praktikabilität und Genauigkeit, hat sich die MR/TRUS-Fusionsbiopsie als präferiertes Verfahren durchgesetzt (Abbildung 2).
Studien ab Beginn der 2010er Jahre belegten die deutliche Überlegenheit der kombiniert systematischen plus MRT-gezielten Fusionsbiopsie der Prostata in der Detektion klinisch signifikanter – somit behandlungsbedürftiger – Prostatakarzinome (18, 19). Mithilfe der Fusionsbiopsie konnte die Detektionsrate des sPCa von circa 50 % (systematischen 12-fach Biopsie) auf über 90 % angehoben werden (20). Die prospektiven, randomisierten Studien PROMIS (6) und PRECISION (18) sowie der Cochrane Review (12) haben belegt, dass die Durchführung der mpMRT vor Biopsie die Diagnostik des sPCa gegenüber der systematischen Biopsie verbessert. In einem aktuellen Cochrane Review übertraf die Kombination von MRT und MRT-gesteuerter Biopsie die Standard-12-fach Biopsie. Eine Überdiagnose von Niedrig-Risiko PCa wurde vermindert (139 gegenüber 95 von 1 000 Männern), und sPCa wurden verlässlicher detektiert (Sensitivität 72 % gegenüber 63 %; Spezifität 96 % gegenüber 100 %) (12). Durch den zuverlässigen Ausschluss aktiv behandlungsbedürftiger Tumore kann auch die Indikationsstellung und Durchführung der Active Surveillance, unter Einbezug der MRT zusammen mit regelmäßigen klinischen Kontrollen inklusive PSA-Bestimmung und Re-Biopsien, verbessert werden (9). In Exzellenz-Zentren ist die MRT/TRUS-Fusionsbiopsie mittlerweile Standard.
Wege zur Verbesserung und Sicherung der diagnostischen Qualität
Sowohl für wissenschaftliche Studien als auch die Patientenversorgung ist eine zuverlässig hohe Untersuchungsqualität der mpMRT erforderlich. Von der European Society of Urogenital Imaging (ESUR) und dem American College of Radiology (ACR) wurden Richtlinien und Qualitätsstandards zur Durchführung und Befunderstellung entwickelt, die laufend aktualisiert werden (Prostate Imaging Reporting and Data System, PI-RADS, aktuell: Version V2.1) (21, 22, 23). Für die PZ und TZ werden unterschiedliche radiologische Beurteilungskriterien angesetzt. In der PZ werden primär Zelldichteveränderungen (DWI) und in unklaren Fällen Änderungen der Gefäßdichte (DCE) als Entscheidungshilfe bewertet. In der TZ erfolgt die Einschätzung primär nach morphologischen Kriterien (T2w), und in unklaren Fällen wird die Zelldichte (DWI) als Entscheidungshilfe hinzugezogen. Die Wahrscheinlichkeit des Vorliegens eines sPCa wird anhand einer 5-stufigen Likert-Skala klassifiziert: wahrscheinlich gutartige Befunde werden als PI-RADS 1 und 2 und wahrscheinlich maligne Befunde als PI-RADS 4 und 5 bezeichnet. PI-RADS 3 bezeichnet unklare Befunde. In solchen Fällen ist es sinnvoll den auf das Prostatavolumen bezogenen PSA-Serumwert (PSA-Dichte) für eine individuelle Risikoabschätzung hinzuzuziehen (24). Allerdings variiert die Interpretation der mpMRT trotz PI-RADS teils erheblich (25). Eine Verbesserung der Reproduzierbarkeit, insbesondere in der Anwendung außerhalb von Expertenzentren, ist daher notwendig. In Deutschland bieten die AG Uroradiologie und Urogenitaldiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) und der Berufsverband der Deutschen Radiologen e.V. (DBR) ein „Spezialzertifikat mpMRT Prostata“, beziehungsweise ein „Testat mpMR Prostatografie“ an. Entsprechende Empfehlungen zur Durchführung der mpMRT sind kürzlich publiziert worden (23). Nach einem strukturierten Prüfverfahren wird den jeweiligen radiologischen Kliniken/Praxen attestiert, dass die Durchführung der mpMRT der Prostata den derzeitig geltenden internationalen Standards genügt (26, 27).
Einsatz von künstlicher Intelligenz
Prostata mpMRT mit künstlicher Intelligenz (KI) ist derzeit ein hochaktives Forschungsfeld, aus dem in der nächsten Zeit viele innovative Impulse erwartet werden können (28, 29). Mittlerweile können Deep-Learning-Systeme vollautomatisch mpMRT-Untersuchungen analysieren und jedem Bildvoxel eine Tumorwahrscheinlichkeit zuordnen (Abbildung 3). Eine Gleichwertigkeit solcher Deep-Learning-Analysen mit radiologischer Befundung nach PI-RADS ist retrospektiv bereits gezeigt worden, auch wenn im Vergleich mit Radiologen noch keine zufriedenstellende Übereinstimmung hinsichtlich der Definition der Läsionsgrenzen erzielt wurde (30). Mit weiterer Grundlagenforschung in immer realistischeren quasi-klinischen Szenarien ist zu erwarten, dass KI-Algorithmen als diagnostische Entscheidungshilfen eine breitere Anwendung finden. Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projektes (Clinic 5.1) werden aktuell Grundlagen für die Entwicklung von KI-Systemen für die ärztliche Entscheidungsunterstützung in der klinischen Prostatakarzinomdiagnostik und -behandlung geschaffen (31).
Multiparametrische MRT in der aktuellen S3-Leitlinie
In Deutschland erschien im Mai diesen Jahres die neue S3-Leitlinie Prostatakarzinom, Version 6.0 (7). Demnach soll eine mpMRT grundsätzlich den aktuellen Qualitätsstandards genügen (Empfehlung 5.13). Sie sollte in der Primärdiagnostik vor Erstbiopsie (5.16a) durchgeführt werden. Ohne Vorliegen einer vorherigen mpMRT soll sie nach negativer systematischer Biopsie bei fortbestehendem Karzinomverdacht (5.17a) sowie vor der Indikationsstellung einer Aktiven Überwachung vorgenommen werden (5.18a). Suspekte Befunde (PI-RADS 3–5) sollen gezielt biopsiert werden, sowohl im Rahmen der Primärdiagnose (5.14a) als auch bei Patienten, die eine Aktive Überwachung erwägen (5.18b). Die Erstbiopsie im Rahmen der Primärdiagnostik sollte zusätzlich zur mpMRT-gezielten Biopsie eine systematische Biopsie beinhalten (5.14b). Im Fall einer unauffälligen mpMRT, das heißt ohne Nachweis eines suspekten Herdbefundes (PI-RADS 1–2), sollte wegen des Restrisikos dennoch eine konventionelle systematische Biopsie zusätzlich zur PSA-gestützten Kontrolle angeboten werden (5.16b). Patienten, die eine fokale Therapie erwägen, sollen eine mpMRT, mpMRT-Fusionsbiopsie und systematische Biopsie erhalten (6.39a). Falls eine MRT-Fusionsbiospie nicht möglich ist, so kann alternativ eine Template-Biopsie erfolgen (6.39b). Die Empfehlungen sind im Einklang mit denen der European Association of Urology (32) und den aktuellen NICE Guidelines (National Institute for Health and Care Excellence, London, UK) (33) .
Diagnostik des metastasierten Prostatakarzinoms und Rezidivs durch PSMA-PET-CT
Im Falle eines biochemischen Rezidivs (PSA-Anstieg) nach primärer Therapie hat die Diagnostik der genauen Lokalisation dieses Rezidivs (lokal, regional oder distant) wesentlichen Einfluss auf die weitere Therapieplanung. Zum Beispiel ist die Detektion lokaler Lymphknotenmetastasen nach primärer radikaler Prostatektomie (RPE) oder initialer Strahlentherapie entscheidend für die Planung einer sogenannten Salvage Strahlentherapie und den Bestrahlungsplan (Abbildung 4) oder eine Salvage RPE. In den letzten Jahren ist insbesondere das prostataspezifische Membran Antigen (PSMA) als Zielstruktur der Diagnostik aber auch der Therapie (Theranostik) in den Fokus gerückt. Die molekulare PET-Hybridbildgebung (PET/CT und PET/MRT) nutzt ein kleines Molekül (small molecule) als Radiopharmazeutikum, das selektiv an PSMA bindet und ermöglicht damit eine Diagnostik mit hoher Spezifität und Sensitivität.
Die Einführung der PSMA-PET-CT seit 2011 hat zu einer grundlegenden Verbesserung der Detektion der frühen lymphogenen und ossären Metastasierung gegenüber der limitierten konventionellen CT, MRT und Knochenszintigrafie geführt. Die weiteste Verbreitung hat die PSMA-PET-Hybridbildgebung derzeit beim biochemischen Rezidiv nach primärer Therapie des Prostatakarzinoms (für Übersichtsarbeiten 34, 35). In einer Übersichtsarbeit mit 43 Studien und 5 832 Patienten fand sich eine Gesamtdetektionsrate von 74,1 % [69,2 %; 78,5 %], wobei eine Abhängigkeit von der PSA-Konzentration vorlag (von 33,7 % bei PSA < 0,2 ng/mL bis zu 91,7 % bei PSA ≥ 2,0 ng/mL) (35). Bereits frühe Studien zeigten eine hohe Sensitivität der PSMA-PET-CT in der Metastasendetektion bei niedrigen PSA-Werten (36). Die Zuverlässigkeit der PSMA-PET-CT wurde in großen Fallserien bestätigt (37). Visschere et al. (34) schlossen 98 Studien in einen systematischen Review mit Fokus auf das frühe biochemische Rezidiv ein. Die Detektionsraten lagen bei PSA-Werten < 0,2 ng/mL zwischen 11,3 % und 58,3 % und bei PSA-Werten < 0,5 ng/mL zwischen 11,0 % und 65,0 %.
Auch in der primären Ausbreitungsdiagnostik von Patienten mit „high-risk“-PCa ist ein akkurates Staging von erheblicher Relevanz für die Therapieentscheidung – von der Lokaltherapie bis hin zum multimodalen Therapieansatz mit einer Kombination aus Operation, Strahlentherapie und Systemtherapie. Als „high-risk“- PCa bezeichnet man ein PCa mit einem Gleason-Score ≥ 8, einem PSA ≥ 20 ng/mL (2) oder Patienten mit MR-morphologisch lokal fortgeschrittenen Befund. Bei diesen Patienten belegte jüngst eine randomisierte Multicenterstudie die Überlegenheit des PSMA-PET-CT in der Primärdiagnostik im Vergleich zur konventionellen Bildgebung (CT-Abdomen und Skelettszintigrafie) (38). Die Präzision der initialen Metastasendetektion der PSMA-PET-CT war mit 91–95 % der konventionellen Bildgebung mit 59–74 % deutlich überlegen. Im Vergleich zur PSMA-PET/CT wurde für die konventionelle Bildgebung eine niedrigere Sensitivität (38 % [24–52] vs 85 % [74–96]) und Spezifität (91 % [85–97] vs 98 % [95–100]) gefunden. Die molekulare Hybridbildgebung hat erst vor kurzem durch Entwicklung von F-18-basierten PSMA-Liganden eine wichtige Weiterentwicklung erfahren (39). Durch die Markierung mit Fluor-18 im Gegensatz zu Gallium-68 ist eine einfachere Herstellung mit höheren Aktivitäten möglich. F-18-basierte PSMA-Liganden können auch an PET/CT-Zentren ohne eigene Radiopharmazie geliefert werden. Weitere diagnostische, therapeutische und theragnostische Entwicklungen sind zu erwarten.
Die PSMA-PET/CT ist derzeit nicht flächendeckend, jedoch regional unterschiedlich über manche Versicherungen und die Ambulante Spezialärztliche Versorgung verfügbar.
PSMA-PET-Hybridbildgebung in der aktuellen S3-Leitlinie
Die Methode hat eine höhere Genauigkeit für den Nachweis von Prostatakarzinom-Metastasen als die Kombination aus Computertomografie und Knochenzintigrafie (5.25a). Sie kann bei primären Hochrisiko-Prostatakarzinomen (Gleason Score > = 8 oder T-Kategorie > = T3 oder PSA > = 20 ng/mL) zur Ausbreitungsdiagnostik eingesetzt werden (5.25b). Im Rahmen einer Rezidivdiagnostik kann sie nach primär kurativer Therapie zur Beurteilung der Tumorausdehnung eingesetzt werden, falls sich aus dem Befund eine therapeutische Konsequenz ergibt (5.29a) – ein negatives PSMA-PET sollte eine frühe Salvage-Therapie allerdings nicht verzögern (5.29b).
In fortgeschrittenen Stadien des kastrationsresistenten Prostatakarzinoms treten systemische Therapien in den Vordergrund, deren Auswahl von der genauen Ermittlung der Metastasenlast abhängt. Die molekulare PET-Hybridbildgebung spielt auch hier eine zunehmende Rolle. Zusätzlich eröffnen mit Lutetium-177 als β-Strahler markierte Radiopharmaka nach Ausschöpfung aller leitliniengerechten Therapien die Möglichkeit einer systemischen radionuklidbasierten Lu-177-PSMA-Therapie (40). Gemäß der interdisziplinären S3-Leitlinie kann für Patienten mit kastrationsresistenter, progredienter Erkrankung in gutem Allgemeinzustand nach Ausschöpfen der empfohlenen Therapieoptionen ein Therapieversuch mit Lutetium-177-PSMA auf Basis der Empfehlung einer interdisziplinären Tumorkonferenz angeboten werden (7.51).
Ausblick
Moderne bildgebende Verfahren konnten die Diagnostik des Prostatakarzinoms und damit die Patientenversorgung in den letzten Jahren erheblich weiterentwickeln. MpMRT und MR/TRUS-Fusionsbiopsie verbessern die initiale Detektion und Prognoseabschätzung sowie die PSMA-Hybridbildgebung das Staging bei Hochrisikopatienten und die Rezidivdiagnostik. Die Methoden sind in der aktuellen S3-Leitlinie differenziert verankert und stehen zunehmend auch im niedergelassenen Sektor zur Verfügung. Allerdings erfolgt derzeit keine regelhafte Kostenerstattung durch die Gesetzliche Krankenversicherung. Randomisierte kontrollierte Studien mit dem Endpunkt Sterblichkeit existieren noch nicht, da insbesondere die im Frühstadium diagnostizierten Patienten mit niedrigem und mittlerem Risiko sehr lange Überlebenszeiten aufweisen. Somit ist die Auswertung dieses langfristigen Endpunkts für diese relativ „jungen“ diagnostischen Verfahren zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht möglich. Zudem steht für das Prostatakarzinom eine große Bandbreite an Behandlungsoptionen zur Verfügung, welche bei Aussagen über den Einfluss der hier beschriebenen Bildgebung in Bezug auf das Gesamtüberleben der Patienten zu berücksichtigen sind. Weitere methodische Weiterentwicklungen sind von der Integration bildbasierter, klinischer und molekularbiologischer Parameter in Verbindung mit KI zu erwarten.
Interessenkonflikt
Prof. Schlemmer erhält Forschungsförderung vom Bundesministerium für Wirtschaft und vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Er unterhielt eine Kooperation mit der Bayer AG und Guerbet GmbH. Er bekam Gutachterhonorare vom Bund Deutscher Radiologen (BDR). Er wurde honoriert für Vorträge auf verschiedenen Fachtagungen und erhielt Reisekostenübernahme von Siemens Healthineers und Bayer Vital GmbH/Bayer Health AG. Er ist im Stiftungsbeirat der Roland-Ernst-Stiftung für Gesundheitswesen und war Berater bei Curagita bis 12/2018. Er ist Präsident der „European Society of Oncologic lmaging“ und Mitglied der Leitliniengruppe des Leitlinienprogramms „Prostatakarzinom“ seit Dezember 2016 sowie Mitglied des Leitlinienkomitees „American Society of Clinical Oncology“. Er unterhält eine wissenschaftliche Kooperation mit Siemens. Studienunterstützung erhält er von der Deutschen Krebshilfe und von Profound Medical.
Prof. Krause erhielt finanzielle Förderung sowie finanzielle Zuwendungen für Vorlesungen von AAA/Novartis. Er ist Mitglied im Advisory Board von ITM solution GmbH und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin.
Prof. Bonekamp wurde honoriert für Vorträge auf verschiedenen Fachtagungen und erhielt Reisekostenübernahme und teilweise auch Honorar von Bayer Vital GmbH/Bayer Health AG. Von Profound Medical bekam er im Rahmen der Profound-Phase-2-Studie das Gerät im Rahmen der MR-Thermometrie-überwachten transurethralen Prostataablationsstudie.
PD Schwarzenböck erhielt Reisekostenunterstützung von der „European Association of Nuclear Medicine“.
Prof. Hohenfellner erhielt Forschungsförderung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt im Rahmen des Konsortialprojektes Clinic 5.1.
Dr. Schütz erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Manuskriptdaten
eingereicht: 6. 4. 2021, revidierte Fassung angenommen: 26. 7. 2021
Anschrift für die Verfasser
Prof. Dr. med. Dipl.-Phys. Heinz-Peter Schlemmer
Radiologie, DKFZ Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 280, 69120 Heidelberg
h.schlemmer@Dkfz-Heidelberg.de
Zitierweise
Schlemmer HP, Krause BJ, Schütz V, Bonekamp D, Schwarzenböck S,
Hohenfellner M: Imaging of prostate cancer. Dtsch Arztebl Int 2021; 118: 713–9. DOI: 10.3238/arztebl.m2021.0309
►Die englische Version des Artikels ist online abrufbar unter:
www.aerzteblatt-international.de
Urologische Klinik, Universitätsklinikum Heidelberg: Prof. Dr. med. Markus Hohenfellner, Dr. med. Viktoria Schütz
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Universitätsmedizin Rostock: PD Dr. med. Sarah M. Schwarzenböck, Prof. Dr. med. Bernd Joachim Krause
1. | Robert Koch-Institut e.V.: GdeKiD. Krebs in Deutschland 2015/2016. www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_in_Deutschland/kid_2019/krebs_in_deutschland_2019.pdf;jsessionid=0AAB0F47689EFD8C5BB4739E108FC835.2_ cid298?__blob=publicationFile (last accessed on 3 September 2021). |
2. | Rider JR, Sandin F, Andren O, Wiklund P, Hugosson J, Stattin P: Long-term outcomes among noncuratively treated men according to prostate cancer risk category in a nationwide, population-based study. Eur Urol 2013; 63: 88–96 CrossRef MEDLINE |
3. | D‘Amico AV, Whittington R, Malkowicz SB, et al.: Biochemical outcome after radical prostatectomy, external beam radiation therapy, or interstitial radiation therapy for clinically localized prostate cancer. JAMA 1998; 280: 969–74 CrossRef MEDLINE |
4. | Catalona WJ, Smith DS, Ratliff TL, et al.: Measurement of prostate-specific antigen in serum as a screening test for prostate cancer. N Engl J Med 1991; 324: 1156–61 CrossRef MEDLINE |
5. | Corcoran NM, Hong MK, Casey RG, et al.: Upgrade in gleason score between prostate biopsies and pathology following radical prostatectomy significantly impacts upon the risk of biochemical recurrence. BJU Int 2011; 108 (8 Pt 2): E202–10 CrossRef MEDLINE |
6. | Ahmed HU, Bosaily AE-S, Brown LC, et al.: Diagnostic accuracy of multi-parametric MRI and TRUS biopsy in prostate cancer (PROMIS): a validating confirmatory study. Lancet 2017; 389: 815–22 CrossRef |
7. | Grimm MWS, Böhmer D, Bolenz C, et al.: Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Prostatakarzinom, Langversion 6.0, 2021, AWMF Registernummer: 043/022OL, www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/prostatakarzinom/ (last accessed on 3 September 2021). |
8. | Caglic I, Kovac V, Barrett T: Multiparametric MRI—local staging of prostate cancer and beyond. Radiol Oncol 2019; 53: 159–70 CrossRef MEDLINE PubMed Central |
9. | Klotz L, Pond G, Loblaw A, et al.: Randomized study of systematic biopsy versus magnetic resonance imaging and targeted and systematic biopsy in men on active surveillance (ASIST): 2-year postbiopsy Follow-up. Eur Urol 2020; 77: 311–7 CrossRef MEDLINE |
10. | Schlemmer H-P: Multiparametrische MR-Bildgebung beim Prostatakarzinom. Radiologie up2date 2017; 17: 43–60 CrossRef |
11. | Becerra MF, Alameddine M, Zucker I, et al.: Performance of multiparametric MRI of the prostate in biopsy naive men: a meta-analysis of prospective studies. Urology 2020; 146: 189–95 CrossRef MEDLINE |
12. | Drost FH, Osses D, Nieboer D, et al.: Prostate magnetic resonance imaging, with or without magnetic resonance imaging-targeted biopsy, and systematic biopsy for detecting prostate cancer: a cochrane systematic review and meta-analysis. Eur Urol 2020; 77: 78–94 CrossRef MEDLINE |
13. | Radtke JP, Kuru TH, Bonekamp D, et al.: Further reduction of disqualification rates by additional MRI-targeted biopsy with transperineal saturation biopsy compared with standard 12-core systematic biopsies for the selection of prostate cancer patients for active surveillance. Prostate Cancer Prostatic Dis 2016; 19: 283–91 CrossRef MEDLINE |
14. | Sathianathen NJ, Omer A, Harriss E, et al.: Negative predictive value of multiparametric magnetic resonance imaging in the detection of clinically significant prostate cancer in the prostate imaging reporting and data system era: a systematic review and meta-analysis. Eur Urol 2020; 78: 402–14 CrossRef MEDLINE |
15. | Radtke JP, Wiesenfarth M, Kesch C, et al.: Combined clinical parameters and multiparametric magnetic resonance imaging for advanced risk modeling of prostate cancer-patient-tailored risk stratification can reduce unnecessary biopsies. Eur Urol 2017; 72: 888–96 CrossRef MEDLINE |
16. | Auvinen A, Rannikko A, Taari K, et al.: A randomized trial of early detection of clinically significant prostate cancer (ProScreen): study design and rationale. Eur J Epidemiol 2017; 32: 521–7 CrossRef MEDLINE |
17. | Eklund M, Jäderling F, Discacciati A, et al.: MRI-targeted or standard biopsy in prostate cancer screening. N Engl J Med 2021; 385: 908–20 CrossRef MEDLINE |
18. | Kasivisvanathan V, Rannikko AS, Borghi M, et al.: MRI-targeted or standard biopsy for prostate-cancer diagnosis. N Engl J Med 2018; 378: 1767–77 CrossRef MEDLINE |
19. | Radtke JP, Kuru TH, Boxler S, et al.: Comparative analysis of transperineal template saturation prostate biopsy versus magnetic resonance imaging targeted biopsy with magnetic resonance imaging-ultrasound fusion guidance. J Urol 2015; 193: 87–94 CrossRef MEDLINE |
20. | Radtke JP, Schwab C, Wolf MB, et al.: Multiparametric Magnetic Resonance Imaging (MRI) and MRI-transrectal ultrasound fusion biopsy for index tumor detection: correlation with radical prostatectomy specimen. Eur Urol 2016; 70: 846–53 CrossRef MEDLINE |
21. | American College of Radiology (ACR), European Society of Urogenital Radiology (ESUR), AdMeTEch Foundation: PI-RADS®, Prostate Imaging-Reporting and Data System. 2019. Version 2.1. www.acr.org/-/media/ACR/Files/RADS/PI-RADS/PIRADS-V2-1.pdf (last accessed on September 3, 2021). |
22. | Beyer T, Schlemmer H-P, Weber M-A, Thierfelder KM: PI-RADS 2.1 – Image interpretation: the most important updates and their clinical implications. Rofo 2021; 193: 787–96 CrossRef MEDLINE |
23. | Görtz M, Radtke JP, Hatiboglu G, et al.: The value of prostate-specific antigen density for prostate imaging-reporting and data system 3 lesions on multiparametric magnetic resonance imaging: a strategy to avoid unnecessary prostate biopsies. Eur Urol Focus 2021; 7: 325–31 CrossRef MEDLINE |
24. | Westphalen AC, McCulloch CE, Anaokar JM, et al.: Variability of the positive predictive value of PI-RADS for prostate MRI across 26 centers: experience of the society of abdominal radiology prostate cancer disease-focused panel. Radiology 2020; 296: 76–84 CrossRef MEDLINE PubMed Central |
25. | Franiel T, Asbach P, Beyersdorff D, et al.: mpMRI of the prostate (MR-Prostatography): updated recommendations of the DRG and BDR on patient preparation and scanning protocol. Rofo 2021; 193: 763–77. |
26. | Deutsche Röntgen-Gesellschaft, Gesellschaft für Medizinische Radiologie e.V., AG Uroradiologie und Urogenitaldiagnostik: „Zertifizierung mpMRT der Prostata“. www.ag-uro.drg.de/de-DE/4285/zertifizierung/ (last accessed on 3 September 2021). |
27. | Berufsverband der Deutschen Radiologen e.V: „Update zum Testatverfahren mpMR Prostatografie“. www.radiologenverband.de/#inhalte/2019-04-01/8/mpmr-prostatografieqrr-testat (last accessed on 3 September 2021). |
28. | Bonekamp D, Kohl S, Wiesenfarth M, et al.: Radiomic machine learning for characterization of prostate lesions with MRI: comparison to ADC values. Radiology 2018; 289: 128–37 CrossRef MEDLINE |
29. | Netzer N, Weißer C, Schelb P, et al.: Fully automatic deep learning in bi-institutional prostate magnetic resonance imaging: effects of cohort size and heterogeneity. Invest Radiol 2021; DOI: 10.1097/RLI.0000000000000791. Epub ahead of print CrossRef MEDLINE |
30. | Schelb P, Tavakoli AA, Tubtawee T, et al.: Comparison of prostate MRI lesion segmentation agreement between multiple radiologists and a fully automatic deep learning system. Rofo 2021; 193: 559–73 CrossRef MEDLINE |
31. | Bundesministerium für Wirtschaft und Energie – Referat Soziale Medien, Öffentlichkeitsarbeit: Digitale Technologien. Aktuelle Strategische Einzelprojekte. CLINIC 5.1 – Comprehensive Lifesciences Neural Information Computing, URL. www.digitale-technologien.de/DT/Navigation/DE/ProgrammeProjekte/AktuelleStrategischeEinzelprojekte/clinic5_1/clinic5_1.htm (last accessed on 3 September 2021). |
32. | Mottet N, Bellmunt J, Bolla M, et al.: EAU-ESTRO-SIOG guidelines on prostate cancer. Part 1: screening, diagnosis, and local treatment with curative intent. Eur Urol 2017; 71: 618–29 CrossRef MEDLINE |
33. | National Institute for Health and Care Excellence: Prostate cancer: diagnosis and management NICE guideline [NG131]. www.nice.org.uk/guidance/ng131. Published 09 May 2019.27.06.2021. |
34. | De Visschere PJL, Standaert C, Fütterer JJ, et al.: A systematic review on the role of imaging in early recurrent prostate cancer. Eur Urol Oncol 2019; 2: 47–76 CrossRef MEDLINE |
35. | Crocerossa F, Marchioni M, Novara G, et al.: Detection rate of prostate specific membrane antigen tracers for positron emission tomography/computerized tomography in prostate cancer biochemical recurrence: a systematic review and network meta-analysis. J Urol 2021; 205: 356–69 CrossRef MEDLINE |
36. | Afshar-Oromieh A, Malcher A, Eder M, et al.: PET imaging with a [68Ga]gallium-labelled PSMA ligand for the diagnosis of prostate cancer: biodistribution in humans and first evaluation of tumour lesions. Eur J Nucl Med Mol Imaging 2013; 40: 486–95 CrossRef CrossRef CrossRef MEDLINE |
37. | Afshar-Oromieh A, Holland-Letz T, Giesel FL, et al.: Diagnostic performance of (68)Ga-PSMA-11 (HBED-CC) PET/CT in patients with recurrent prostate cancer: evaluation in 1007 patients. Eur J Nucl Med Mol Imaging 2017; 44: 1258–68 CrossRef CrossRef MEDLINE PubMed Central |
38. | Hofman MS, Lawrentschuk N, Francis RJ, et al.: Prostate-specific membrane antigen PET-CT in patients with high-risk prostate cancer before curative-intent surgery or radiotherapy (proPSMA): a prospective, randomised, multicentre study. Lancet 2020; 395: 1208–16 CrossRef |
39. | Giesel FL, Hadaschik B, Cardinale J, et al.: F-18 labelled PSMA-1007: biodistribution, radiation dosimetry and histopathological validation of tumor lesions in prostate cancer patients. Eur J Nucl Med Mol Imaging 2017; 44: 678–88 CrossRef MEDLINE PubMed Central |
40. | Yadav MP, Ballal S, Sahoo RK, Dwivedi SN, Bal C: Radioligand therapy with (177)Lu-PSMA for metastatic castration-resistant prostate cancer: a systematic review and meta-analysis. AJR Am J Roentgenol 2019; 213: 275–85 CrossRef MEDLINE |
-
Frontiers in Endocrinology, 202310.3389/fendo.2023.1137322
-
Letters in Oncology Science, 202310.21641/los.2023.20.1.238
-
Deutsches Ärzteblatt international, 202210.3238/arztebl.m2022.0115
-
Der Urologe, 202210.1007/s00120-022-01768-w
-
Deutsches Ärzteblatt international, 202210.3238/arztebl.m2022.0114
-
Deutsches Ärzteblatt international, 202210.3238/arztebl.m2022.0294
-
Mathematical Problems in Engineering, 202210.1155/2022/4137386
-
Computational and Mathematical Methods in Medicine, 202210.1155/2022/8090529
Bruder, Wolfgang
Krause, Bernd Joachim