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Hintergrund: Die allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation wird jährlich deutschlandweit bei über 3 000 Patientinnen und Patienten mit malignen und nichtmalignen Blut- und Systemerkrankungen durchgeführt. Genetische Unterschiede zwischen Patientin/Patient und Spender, insbesondere für humane Leukozyten-Antigene (HLA), vermitteln einen immuntherapeutischen Effekt, aber ebenso das Risiko der Schädigung gesunder Gewebe („graft-versus-host disease“). Ein fundiertes Vorgehen bei der Spenderauswahl ist daher ausschlaggebend dafür, dass das 3-Jahres-Überleben heute bei Standardindikationen wie der akuten myeloischen Leukämie im Frühstadium über 50 % beträgt.

Methode: Es erfolgte eine selektive Literaturrecherche in PubMed zu immungenetischen und klinischen Faktoren in der allogenen Stammzelltransplantation im Rahmen der Erstellung eines Konsensuspapiers zur Stammzellspenderauswahl.

Ergebnisse: Der erstrangige Faktor bei der Spenderauswahl ist eine Übereinstimmung für die fünf wichtigsten HLA-Genorte (HLA-A, -B, -C, -DR, -DQ), bei genetisch HLA-identen Geschwistern oder HLA-vollkompatiblen Fremdspender aus internationalen Registern. Nachrangige Auswahlkriterien für Letztere sind Kompatibilität auch für den HLA-DP-Genort, Alter und Geschlecht der Spender, Zytomegalievirus-Serostatus und Blutgruppe. Auch Familienspender mit einer nur 50-prozentigen genetischen HLA-Identität (haploidente Spender) oder Fremdspender mit einer einzigen HLA-Differenz können unter Inkaufnahme einer bis zu 10 % höheren Sterblichkeit infrage kommen.

Schlussfolgerung: Die Überlebensraten nach allogener Stammzelltransplantation haben sich in den letzten Jahrzehnten nicht zuletzt aufgrund optimierter Strategien zur Spenderauswahl kontinuierlich verbessert. Die Auswahl sollte in einem interdisziplinären Ansatz auf Basis der aktuellen Datenlage erfolgen.

LNSLNS

Die allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation spielt eine zentrale Rolle in der Behandlung maligner und benigner hämatologischer, immunologischer und ausgewählter metabolischer Erkrankungen (zum Beispiel der Mukopolysaccharidose Typ 1). Diese Therapie wird jährlich in Deutschland bei über 3 000 und europaweit bei über 17 000 Patientinnen und Patienten eingesetzt (Grafik 1) (1). Es handelt sich um ein klinisch und biologisch komplexes Therapieverfahren, bei dem in der behandelten Person das lymphohämatopoetische System eines genetisch differenten gesunden Spenders dauerhaft etabliert wird (Grafik 2) (2). Im Unterschied zur soliden Organtransplantation, bei der das Therapieziel im Wesentlichen im reinen Organersatz besteht, zielt die allogene Stammzelltransplantation bei hämatologischen Neoplasien in der Regel primär auf die immuntherapeutische Eradikation des zugrunde liegenden Malignoms ab. Dieser Prozess wird als Spender-gegen-Tumor-Reaktion beziehungsweise Graft-versus-leukemia-(GVL-)Effekt bezeichnet. Die akute myeloische Leukämie (AML) stellt mit 40,3 % die häufigste Indikation zur allogenen Stammzelltransplantation in Deutschland dar (1). Beispielhaft wurde der GVL-Effekt in einer Matched-pair-Analyse illustriert, in der sich das rezidivfreie 7-Jahres-Überleben von Patientinnen und Patienten mit AML in erster Remission nach Stammzelltransplantation gegenüber der alleinigen konventionellen Chemotherapie signifikant von 33 % auf 52 % verbesserte (3). Die Überlebensraten sinken hingegen auf etwa 30 % bei Patientinnen und Patienten mit AML, die in fortgeschrittenem Krankheitsstadium (das heißt nach mehr als zwei vorherigen Vollremissionen) transplantiert werden (Tabelle 1) (4). Daraus ergibt sich für die Ärztin/den Arzt in der Primärbetreuung die Notwendigkeit, Patientinnen und Patienten, die von einer allogenen Stammzelltransplantation profitieren könnten, frühzeitig auf die Möglichkeit dieser Therapie hinzuweisen und gegebenenfalls Kontakt mit einem spezialisierten Zentrum aufzunehmen. Dies ist auch im Hinblick auf die Tatsache sinnvoll, dass sich die Überlebensraten nach allogener Stammzelltransplantation beispielsweise von Patientinnen und Patienten mit AML in den letzten 20 Jahren um circa 20 % auf nunmehr über 50 % verbessert haben (Tabelle 1) (4, 5).

Fallzahlen von allogenen Stammzelltransplantationen nach Spendertyp in Deutschland und in Europa
Grafik 1
Fallzahlen von allogenen Stammzelltransplantationen nach Spendertyp in Deutschland und in Europa
Prinzip der allogenen Stammzelltransplantation
Grafik 2
Prinzip der allogenen Stammzelltransplantation
Überlebensraten erwachsener Patientinnen und Patienten mit akuter myeloischer Leukämie nach allogener Stammzelltransplantation in Abhängigkeit vom Spendertyp
Tabelle 1
Überlebensraten erwachsener Patientinnen und Patienten mit akuter myeloischer Leukämie nach allogener Stammzelltransplantation in Abhängigkeit vom Spendertyp

Angriffspunkte des überwiegend von Spender-T-Lymphozyten induzierten GVL-Effekts sind vor allem genetisch variable Gewebemerkmale, insbesondere die humanen Leukozyten-Antigene (HLA) (6). Dem erwünschten therapeutischen GVL-Effekt steht jedoch die ebenfalls durch Spender-T-Lymphozyten vermittelte Off-target-Aktivität gegen nichthämatopoetische Gewebestrukturen gegenüber, die sich klinisch als Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung („graft-versus-host disease“, GVHD) manifestieren kann (Grafik 2). Die GVHD ist für bis zu 15 % der Todesfälle nach Transplantation verantwortlich (4), zudem kann insbesondere die chronische Form der GVHD zu einer starken Einschränkung der Lebensqualität bei betroffenen Patientinnen und Patienten führen (7).

Um das GVHD-Risiko zu minimieren und den GVL-Effekt maximal auszuschöpfen, kommt der Spenderauswahl eine integrale Bedeutung zu. Da die Spende hämatopoetischer Stammzellen aus Knochenmark oder peripherem Blut nach wachstumshormoninduzierter Stammzellmobilisierung zu keinem Organverlust führt und in aller Regel gut verträglich ist (8), stellt sich die Spendersituation fundamental anders dar als bei der soliden Organtransplantation. Der im Vergleich zu Organspendern viel größere Pool von Stammzellspendern – entweder aus der Familie oder aus (inter)nationalen Registern, die aktuell über 40 Millionen Freiwillige umfassen –, ermöglicht für die Mehrzahl der Patientinnen und Patienten die Identifizierung eines passenden Spenders (Tabelle 2). Da die gesetzlichen Eignungskriterien für die Stammzellspende dieselben sind wie für die Blutspende, kommt auch Hausarztpraxen eine wichtige potenzielle Rolle für die Informationsweitergabe an geeignete Zielgruppen zur Aufnahme in die Spenderregister zu.

Spendertypen für die allogene Stammzelltransplantation nach HLA-Status
Tabelle 2
Spendertypen für die allogene Stammzelltransplantation nach HLA-Status

In den letzten Jahren wurden moderne Formen der Immunsuppression und der Stammzelltransplantat-Bearbeitung (zum Beispiel selektive Entfernung potenziell toxischer Immunzell-Populationen) entwickelt. Hierdurch ist es möglich geworden, auch Angehörige (zum Beispiel Eltern oder leibliche Kinder) als Spender heranzuziehen, die nur in einem sogenannten HLA-Haplotyp übereinstimmen, das heißt in einem der beiden die HLA-Merkmale tragenden Chromosomen (Tabelle 2). Da für fast alle Patientinnen und Patienten ein oder mehrere haploidente Familienspender gefunden werden können, werden diese weltweit (und auch in Deutschland) zunehmend herangezogen (Grafik 1) (1, 4, 9).

Die komplexen Zusammenhänge zwischen Spendercharakteristika und Transplantationsergebnis werden zwar teilweise kontrovers diskutiert, sind aber relevant für die klinische Praxis. Dabei sind randomisierte kontrollierte Studien (RCT) zur Spenderauswahl die Ausnahme. Einerseits übersteigt die für eine saubere statistische Erfassung der häufig kleinen Effektgrößen nötige Fallzahl meist die für RCT praktikable Größe. Andererseits sind Spendercharakteristika multifaktoriell, sodass es unrealistisch ist, für definierte Faktoren zu randomisieren. Aus diesen Gründen beruht die aktuelle Datenlage überwiegend auf retrospektiven Studien, von denen die wichtigsten Ergebnisse im vorliegenden Übersichtsartikel dargestellt sind. Auf dieser Basis wurde auch ein größeres Konsensuspapier zum Thema Stammzellspenderauswahl erstellt (10, 11, 12).

Immungenetische Kriterien der Auswahl von Stammzellspendern

Definition und Diagnostik der HLA-Kompatibilität

Eine Schlüsselrolle für die Gewebekompatibilität in der Stammzelltransplantation nimmt das HLA-System ein, für das gegenwärtig 35 820 Varianten der sechs Genorte HLA-A, -B, -C, -DR, -DQ, -DP auf dem menschlichen Chromosom 6 p beschrieben sind (13). Die meisten variablen Aminosäuren der HLA-Moleküle finden sich in der sogenannten Antigenbindungstasche. Deren Aufgabe ist es, Fragmente verschiedener intra- und extrazellulärer Proteine als Peptide zu binden und dem Immunsystem zu präsentieren. Peptide, deren Aminosäuresequenzen ihrerseits durch interindividuell variable Gene codiert sind, stellen die Minor-Histokompatibilitätsantigene dar (14). Als Major-Histokompatibilitätsantigene werden dagegen die Aminosäure-Differenzen in den HLA-Molekülen bezeichnet (6). Sowohl Minor- als auch Major-Antigene sind Zielstrukturen von Spenderimmunzellen nach Stammzelltransplantation, die die eingangs erwähnten GVL- und GVHD-Effekte vermitteln können. Variable HLA-Moleküle können auch von Antikörpern erkannt werden, die sich durch Immunisierung zum Beispiel im Rahmen von Schwangerschaften oder Bluttransfusionen bilden können. Sind diese Antikörper gegen die HLA-Typen des Spenders gerichtet, bezeichnet man sie als „donor-specific antibodies“ (DSA) (15). DSA spielen insbesondere bei der soliden Organtransplantation aufgrund der meist unvollständigen Spender-Empfänger-HLA-Kompatibilität eine Rolle. Seitdem vermehrt Stammzellspender mit HLA-Differenzen eingesetzt werden, müssen DSA auch bei der Spenderauswahl für die Stammzelltransplantation berücksichtigt werden.

Die Labordiagnostik vor Transplantation stützt sich insbesondere auf die HLA-Typisierung von Spender und Empfänger sowie auf die Bestimmung von DSA der Patientin/des Patienten. Die sogenannte hochauflösende HLA-Typisierung, das heißt die eindeutige DNA-Sequenzierung mindestens derjenigen Anteile der HLA-Genabschnitte, die für die variable Antigenbindungstasche codieren, beruht heutzutage meist auf Hochdurchsatz-Sequenziermethoden (16). Auch die Bestimmung von DSA ist heutzutage mit hoher Sensitivität und Spezifität in semi-automatisierten Verfahren möglich (15). Die HLA-Typisierung und DSA-Diagnostik muss in einem HLA-Labor, das durch eine der internationalen Fachgesellschaften für Immungenetik akkreditiert ist, durchgeführt werden. Dieses stellt auch die Kompatibilität zwischen Patientin/Patient und potenziellen Familienspendern fest (Tabelle 1). Hierbei liegt die Wahrscheinlichkeit für zwei Geschwister, HLA-ident (beide elterlichen Haplotypen übereinstimmend), HLA-haploident (nur ein elterlicher Haplotyp übereinstimmend) oder HLA-verschieden (kein elterlicher Haplotyp übereinstimmend) zu sein bei jeweils 25 %, 50 % und 25 %. Alternativ wird von den Sucheinheiten über das Zentrale Knochenmarkspenderregister für Deutschland (ZKRD) weltweit nach einem HLA-kompatiblen (das heißt für die wesentlichen HLA-Merkmale zumindest in den jeweiligen Antigenbindungstaschen übereinstimmenden) Fremdspender gesucht, der nicht zur Familie gehört (17).

Der Anteil an Fremdspendertransplantationen lag in den letzten fünf Jahren in Deutschland deutlich über dem in Europa (71,8 % versus 49,3 %; Grafik 1). Die Gründe liegen unter anderem im hohen Anteil deutscher Spender am globalen Spenderpool (17) und in der vergleichsweise geringen Kinderzahl pro Familie in Deutschland (18). Der Prozentsatz an Transplantationen von HLA-identen (19,5 %) beziehungsweise haploidenten Familienspendern (8,5 %) war dementsprechend im selben 5-Jahres-Zeitraum in Deutschland niedriger als in Europa, wo er bei 31,6 % beziehungsweise 17,1 % lag. Der Einsatz von haploidenten Familienspendern hat in den letzten Jahren auch in Deutschland stark zugenommen, während HLA-kompatibles Nabelschnurblut als Stammzellquelle hierzulande eine untergeordnete Rolle spielt (Grafik 1) (1).

Relevanz der HLA-Kompatibilität in der allogenen Stammzelltransplantation

Bei bösartigen Bluterkrankungen ist das Ziel der allogenen Stammzelltransplantation eine möglichst wirksame Immunkontrolle der Tumorzellen durch die GVL bei gleichzeitig geringer Gewebetoxizität durch die GVHD (Grafik 2). Dies wird am besten durch eine geringe Differenz der HLA-Gewebemerkmale zwischen Spender und Empfänger erreicht. So wurde gezeigt, dass die Stammzelltransplantation zwischen eineiigen, genetisch identen Zwillingen, die sich weder in den Major- noch in den Minor-Histokompatibilitätsantigenen unterscheiden (Tabelle 2) und keine GVHD entwickeln, gegenüber HLA-identen Geschwistern mit einem bis zu dreifach erhöhten Leukämie-Rückfallrisiko behaftet ist (19). Mit zunehmenden HLA-Differenzen steigen jedoch die Risiken der GVHD sowie die Gefahr der Transplantatabstoßung. Die Nachteile der HLA-Inkompatibilität können allerdings in gewissem Ausmaß durch geeignete Strategien der Immunsuppression kompensiert werden. Bei klassischen, Calcineurin-basierten Immunsuppressionsschemata liefern Transplantationen, bei denen alle acht Allele der vier Genorte HLA-A, -B, -C und -DR von Spender und Empfänger übereinstimmen, die besten Ergebnisse. Das Risiko der Gesamtsterblichkeit, also der Sterblichkeit aufgrund aller Todesursachen inklusive Rezidiv, Infektion, Multiorganversagen, GVHD oder Abstoßung steigt mit jedem inkompatiblen HLA-Genort um etwa 10 % (20, 21, 22). Demgegenüber spielen HLA-DQ-Differenzen eine geringere Rolle, sie wurden jedoch in einer Metaanalyse ebenfalls mit erhöhter Mortalität assoziiert (23). Bei HLA-DP ließ sich in den letzten Jahren ein günstiges Verhältnis von GVL und GVHD für permissive, also klinisch gut verträgliche Spender-Empfänger-Differenzen zeigen, sodass sich diese als nachgeordnetes Auswahlkriterium etabliert haben (24, 25).

Im letzten Jahrzehnt wurde eine neue Form der Immunsuppression entwickelt, bei der nach Transplantation Cyclophosphamid (PtCy) eingesetzt wird, wodurch auch größere HLA-Differenzen zwischen Spender und Empfänger toleriert werden können (26). Die Wirkungsweise beruht auf einer funktionellen Suppression und Elimination von Spender-Immunzellen, die in der Frühphase der Transplantation aktiviert wurden (26). In einer retrospektiven Analyse war das 3-Jahres-Gesamtüberleben von Patientinnen und Patienten mit AML nach haploidenter Stammzelltransplantation unter PtCy-basierter Immunsuppression nur unwesentlich schlechter als nach HLA-identer Geschwistertransplantation (48 versus 55 %) (27). Auch in einer weiteren Studie, die Transplantationen von verschiedenen Spendertypen jeweils unter einheitlicher PtCy-Immunprophylaxe verglich, war das 2-Jahres-Gesamtüberleben unter Nutzung von haploidenten Familienspendern mit 54 % etwa im für die allogene Stammzelltransplantation erwarteten Bereich (Tabelle 1), während es bei HLA-kompatiblen Fremdspendern mit 67 % sogar noch höher war (28). Dies lässt vermuten, dass die Nutzung von PtCy auch die Ergebnisse der HLA-kompatiblen Fremdspendertransplantation verbessern könnte. Zu dieser wichtigen Frage werden aktuell RCTs durchgeführt, deren Ergebnisse noch ausstehen.

Die beschriebenen ermutigenden Ergebnisse zur PtCy-Immunprophylaxe in der haploidenten Stammzelltransplantation erklären den Anstieg der Fallzahlen zu dieser Modalität in Deutschland und international (Grafik 1) (9) sowie die zunehmende Verwendung von PtCy auch bei HLA-teilkompatiblen Fremdspendertransplantationen (4). Bei Transplantationen mit HLA-Differenzen ist der Einsatz von Spendern, gegen die DSA beim Empfänger vorliegen, wegen des erhöhten Risikos für Transplantatversagen zu vermeiden (29). Wenn dies nicht möglich ist, sollten geeignete Desensibilisierungsverfahren vor der Transplantation, zum Beispiel durch Plasmapherese, in Betracht gezogen werden. Da das Immunsystem des Empfängers (inklusive der antikörperbildenden Zellen) nach Transplantation weitgehend durch das des Spenders ersetzt ist (Grafik 2), sind weitere Desensibilisierungsmaßnahmen in dieser Phase meist nicht nötig.

Klinische Kriterien der Auswahl von Stammzellspendern

Spenderalter

Nachrangig zur HLA-Kompatibilität und DSA ist das Spenderalter der wichtigste Faktor in der Fremdspendertransplantation, der das Gesamtüberleben beeinflusst (30, 31). Dieses verbessert sich jeweils um 3 %, wenn ein um zehn Jahre jüngerer Fremdspender gewählt wird. Hingegen kommt dem Spenderalter bei Geschwistertransplantationen aufgrund des in der Regel geringen Altersunterschiedes keine besondere Bedeutung zu. Zwei große Registerstudien haben nahegelegt, dass bei älteren Patientinnen und Patienten möglicherweise sogar junge Fremdspender HLA-identischen Geschwisterspendern vorzuziehen sind (32, 33).

Bei der haploidenten Stammzelltransplantation stehen prinzipiell Familienspender unterschiedlicher Altersklassen aus vor-, gleich- oder nachgeordneten Generationen zur Verfügung (zum Beispiel Eltern, Geschwister oder Kinder) (Tabelle 2). Die gegenwärtige Datenlage zeigt, dass zumindest bei älteren Patientinnen und Patienten (> 40 Jahre) ein höheres Spenderalter das Mortalitätsrisiko nach Transplantation erhöht (34). Hingegen spielt das Spenderalter bei pädiatrischen haploidenten Stammzelltransplantationen eine untergeordnete Rolle, da in aller Regel zunächst die relativ jungen Eltern als Spender infrage kommen. Im Rahmen der HLA-identen Geschwistertransplantation ist ein volljähriger Spender aufgrund seiner juristischen Grundrechtsmündigkeit sowie aus ethischen Erwägungen gegenüber einem minderjährigen Spender zu bevorzugen. Aus vergleichbaren Gründen sollte innerhalb einer Gruppe von minderjährigen Geschwisterspendern der zustimmungs- oder einwilligungsfähige Jugendliche den Vorrang haben. Bei pädiatrischen Stammzellspendern ist generell zu überprüfen, ob das Gewicht des Spenders die Entnahme einer ausreichenden Stammzellmenge ermöglicht.

Weitere klinische Parameter

Bei nur geringfügigen Altersunterschieden zwischen den zur Auswahl stehenden HLA-identen beziehungsweise HLA-kompatiblen Spendern ohne DSA fallen weitere klinische Kriterien ins Gewicht, denen allerdings aufgrund nicht hinreichender Evidenz keine relative Priorisierung zugeordnet werden kann. So sollten bei männlichen Patienten männliche Spender bevorzugt werden, um eine GVHD-Reaktivität von weiblichen Spenderlymphozyten gegen vom Y-Chromosom codierte Antigene zu vermeiden. Der Serostatus für das Zytomegalievirus (CMV) sollte insbesondere bei seronegativen Patientinnen und Patienten beachtet werden, für die ein seronegativer Spender zur Vermeidung einer CMV-Übertragung und der damit assoziierten Risiken vorzuziehen ist (35). Umgekehrt sollte für einen CMV-seropositiven Empfänger ein CMV-seropositiver Spender gewählt werden (36). Inwieweit diese Spender-Präferenzen durch moderne Methoden der pharmakologischen CMV-Prophylaxe relativiert werden, ist noch ungeklärt. Neben der CMV-Reaktivierung können insbesondere nach Transplantation mit HLA-Differenzen auch Reaktivierungen durch andere Viren klinisch relevant werden. Daher stellt der virale Serostatus insbesondere bei der haploidenten Transplantation ein weiteres klinisch relevantes Auswahlkriterium dar (37), auch um die Option des Transfers virusspezifischer Immunzellen nach der Transplantation zu wahren (38). Schließlich wurden Blutgruppen-Differenzen in verschiedenen Studien mit leicht erhöhtem Mortalitäts- und GVHD-Risiko (30) assoziiert, allerdings ist der Effekt im Vergleich zur HLA-Differenz deutlich geringer ausgeprägt. Aufgrund dieser Daten und weiterer Risiken nach Stammzelltransplantation mit AB0-inkompatiblen Spendern (vor allem Hämolyse, Erythrozyten-Aplasie) wird empfohlen, die AB0-Konstellation zwischen Empfänger und Spender verträglich zu wählen. Wenn keine AB0-Major-kompatiblen Spender zur Verfügung stehen, sollte bei erwachsenen Patientinnen und Patienten Knochenmark als Stammzellquelle vermieden werden, da die in diesem Fall notwendige Erythrozytendepletion die Stammzelldosis negativ beeinflussen kann (39). Das Kriterium AB0-Kompatibilität ist jedoch der HLA-Kompatibilität und Abwesenheit von DSA, dem Spenderalter (als vorrangigem Kriterium nach HLA), HLA-DP, dem Spendergeschlecht (bei männlichen Patienten) oder dem CMV-Serostatus als nachrangige, untereinander nicht priorisierbare Kriterien nach HLA und Spenderalter nachgeordnet.

Auswahl von Stammzellspendern

Aufgrund der vorgehend dargestellten Datenlage wurde ein Flussdiagramm erstellt, das die Kriterien der Auswahl von Stammzellspendern beschreibt (10, 11, 12) (Grafik 3). Stammzellspender der ersten Wahl sind HLA-idente Geschwisterspender. Falls diese nicht vorhanden sind, sollten eine Fremdspendersuche und gegebenenfalls eine erweiterte Familienspendersuche initiiert werden. Die Wahrscheinlichkeit, einen HLA-kompatiblen Fremdspender zu identifizieren, ist in Abhängigkeit vom genetischen Hintergrund des Empfängers unterschiedlich (40). Sind mehrere für die fünf relevanten HLA-Genorte vollkompatible Fremdspender vorhanden, sollten Spenderalter, HLA-DP, Spendergeschlecht, CMV-Serostatus und Blutgruppe berücksichtigt werden. Falls keine für alle fünf HLA-Genorte vollkompatiblen Fremdspender zur Verfügung stehen, können HLA-teilkompatible Fremdspender herangezogen werden. In diesem Fall sollten solche Spender bevorzugt werden, bei denen möglichst nur eine einzige HLA-Differenz, vorzugsweise für den HLA-DQ-Genort vorliegt. Gleichzeitig sollte in diesem Fall die Verfügbarkeit eines haploidenten Familienspenders geprüft werden. Die Entscheidung zwischen HLA-teilkompatiblem Fremdspender und haploidentem Familienspender hängt von den individuellen Gegebenheiten der Patientin/des Patienten und der Erfahrungslage der Klinik ab. In beiden Fällen muss der Empfänger auf das Vorhandensein von DSA gegen die inkompatiblen HLA des Spenders getestet werden.

Flussdiagramm der Auswahl von Stammzellspendern
Grafik 3
Flussdiagramm der Auswahl von Stammzellspendern

Ausblick

Angesichts der raschen Entwicklungen in der allogenen Stammzelltransplantation, inklusive neuartiger immunsuppressiver Strategien zur GVHD-Prophylaxe, aber auch des dynamischen Erkenntnisfortschritts in der Immungenetik, stellt die vorliegende Übersicht nur eine Momentaufnahme dar, die der kontinuierlichen Anpassung an die Evidenzlage bedarf. Darüber hinaus befinden sich allogene zelluläre Immuntherapien jenseits der Stammzelltransplantation in der klinischen Entwicklung, die bei künftigen Aktualisierungen der Datenlage gegebenenfalls berücksichtigt werden müssen.

Förderung

Diese Arbeit wurde gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG FL 843/1–1), die Deutsche-José-Carreras-Leukämie-Stiftung (DJCLS 20R/2019 und DJCLS 11 R/2021), die Dr.-Werner-Jackstädt-Stiftung und die Joseph-Senker-Stiftung an KF.

Danksagung

Wir danken allen Mitgliedern der drei Arbeitsgruppen, die die hier zusammengefassten Evidenzen und das daraus resultierende größere Konsensuspapier erarbeitet haben: für die Deutsche Gesellschaft für Immungenetik (DGI) Dr. Esteban Arrieta-Bolaños (Essen), PD Dr. Francis Ayuk (Hamburg), PD Dr. Daniel Fürst (Ulm), Dr. Monika Füssel (Dresden), Prof. Peter A. Horn (Essen); für die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Hämatopoetische Stammzelltransplantation und Zelltherapie (DAG-HSZT) Prof. Wolfgang Bethge (Tübingen), Prof. Martin Bornhäuser (Dresden), Prof. Guido Kobbe (Düsseldorf), PD Dr. Hellmut Ottinger (Essen), Prof. Johannes Schetelig (Dresden), Prof. Matthias Stelljes (Münster), Dr. Eva Wagner-Drouet (Mainz), Prof. Robert Zeiser (Freiburg); für die Pädiatrische Arbeitsgemeinschaft für Stammzelltransplantation und Zelltherapie (PAS&ZT) Prof. Matthias Eyrich (Würzburg), Prof. Peter Lang (Tübingen).

Interessenkonflikt

KF hat Honorare für eine Beratertätigkeit bei der DKMS und für Forschungsgutachten der Wilhelm-Sander-Stiftung erhalten. Sie ist 2. Vorsitzende des Deutschen Registers für Stammzelltransplantationen (DRST). Ihr wurden bei jeweils einem internationalen Kongress der American Society for Hematology (Ash) und des Center for International Blood and Marrow Transplant Research (CIBMTR), bei denen sie geladene Sprecherin war, Reise- sowie Unterkunftskosten gezahlt. Sie erhielt Forschungsunterstützung auf ein Drittmittelkonto durch die Joseph-Senker-Stiftung.

THT ist einer der drei Vertreter der deutschen Sucheinheiten für nichtverwandte Stammzellspender.

RM erhielt Honorare als Berater von Bellicum Pharmaceuticals, Bluebird Bio, Celgene/Bristol-Myers Squibb, Medac, Novartis und Vertex; für Vorträge von Vertex; für die Durchführung von klinischen Auftragsstudien (auf ein Drittmittelkonto) von Crispr Therapeutics, Vertex, Novartis, Miltenyi Biotec, Celgene/Bristol-Myers Squibb und Kite/Gilead. Er ist Mitglied im Vorstand der Pediatric Diseases Working Party (PDWP) der European Bone Marrow Transplantion Group (EBMT).

JM erhielt Gelder von der DFG, der Else-Kröner-Stiftung, der Jose-Carreras-Leukämiestiftung und der Sander-Stiftung.

PD ist Sprecher der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Hämatopoetische Stammzelltransplantation und Zelluläre Therapie e. V. (DAG-HSZT), Mitglied des Beirats der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO), Mitglied des Vorstands des DRST, Mitglied des Ständigen Arbeitskreises „Richtlinie zur Herstellung und Anwendung von hämatopoetischen Stammzellzubereitungen“ (Amtsperiode 2022–2025) des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer.

NK erhielt als Berater Honorare von der DKMS (unter anderem für die Unterstützung einer Studie) und als Gutachter von der DFG. Ihm wurden Teilnahmegebühren für Kongresse von EBMT, Ash, ASTCT und WMDA erstattet. Darüber hinaus erhielt er von ZKRD und WMDA Reisekosten ersetzt. Er ist 1. Vorsitzender des DRST und war bis 03/2022 Präsident der EBMT.

Manuskriptdaten
eingereicht: 19.07.2022, revidierte Fassung angenommen: 01.02.2023

Anschrift für die Verfasser
Prof. Dr. med. Katharina Fleischhauer
Universitätsklinikum Essen
Institut für Zelltherapeutische Forschung
Hufelandstraße 55, 45147 Essen
katharina.fleischhauer@uk-essen.de

Zitierweise
Fleischhauer K, Tran TH, Meisel R, Mytilineos J, Dreger P, Kröger N: Donor selection for allogeneic hematopoietic cell transplantation. Dtsch Arztebl Int 2023; 120: 261–8. DOI: 10.3238/arztebl.m2023.0031

►Die englische Version des Artikels ist online abrufbar unter:
www.aerzteblatt-international.de

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Deutsche Gesellschaft für Immungenetik (DGI), München: Prof. Dr. med. Katharina Fleischhauer, PD Dr. med. Thuong Hien Tran, PD Dr. med. Joannis Mytilineos
Institut für Zelltherapeutische Forschung, Universitätsklinikum Essen: Prof. Dr. med. Katharina Fleischhauer
Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung, Standort Essen-Düsseldorf: Prof. Dr. med. Katharina Fleischhauer, Prof. Dr. med. Roland Meisel
Deutsches Register für Stammzelltransplantation (DRST), Essen: Prof. Dr. med. Katharina Fleischhauer, PD Dr. med. Joannis Mytilineos, Prof. Dr. med. Peter Dreger, Dr. h.c. Nicolaus Kröger
Institut für Immunologie, Universitätsklinikum Heidelberg: PD Dr. med. Thuong Hien Tran
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Weitere Affiliationen der Autorinnen und Autoren
Pädiatrische Arbeitsgemeinschaft für Stammzelltransplantation und Zelltherapie (PAS&ZT), Frankfurt a. M., und Pädiatrische Stammzelltherapie, Klinik für Kinderonkologie, -Hämatologie und Klinische Immunologie, Universitätsklinikum Düsseldorf: Prof. Dr. med. Roland Meisel
Zentrales Knochenmarkspender-Register Deutschland, Ulm: PD Dr. med. Joannis Mytilineos
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Hämatopoetische Stammzelltransplantation und Zelluläre Therapie e.V. (DAG-HSZT), Hamburg: Prof. Dr. med. Peter Dreger, Dr. h.c. Nicolaus Kröger
Medizinische Klinik V, Sektion Stammzelltransplantation, Universitätsklinikum Heidelberg: Prof. Dr. med. Peter Dreger
Klinik und Poliklinik für Stammzelltransplantation Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf: Dr. h.c. Nicolaus Kröger
Fallzahlen von allogenen Stammzelltransplantationen nach Spendertyp in Deutschland und in Europa
Grafik 1
Fallzahlen von allogenen Stammzelltransplantationen nach Spendertyp in Deutschland und in Europa
Prinzip der allogenen Stammzelltransplantation
Grafik 2
Prinzip der allogenen Stammzelltransplantation
Flussdiagramm der Auswahl von Stammzellspendern
Grafik 3
Flussdiagramm der Auswahl von Stammzellspendern
Überlebensraten erwachsener Patientinnen und Patienten mit akuter myeloischer Leukämie nach allogener Stammzelltransplantation in Abhängigkeit vom Spendertyp
Tabelle 1
Überlebensraten erwachsener Patientinnen und Patienten mit akuter myeloischer Leukämie nach allogener Stammzelltransplantation in Abhängigkeit vom Spendertyp
Spendertypen für die allogene Stammzelltransplantation nach HLA-Status
Tabelle 2
Spendertypen für die allogene Stammzelltransplantation nach HLA-Status
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