Medizin
Vorhofflimmern: Möglicher Vorteil von einfacher Antikoagulation bei KHK
Freitag, 17. Juni 2022
Tokyo/Kumamoto – Eine Monotherapie mit Rivaroxaban ist bei Personen mit Vorhofflimmern und stabiler Koronarer Herzkrankheit (KHK) mit einem niedrigeren Risiko für thrombotische Ereignisse und/oder Blutungen assoziiert als eine Kombination aus Rivaroxaban und einem Thrombozytenaggregationshemmer. Dies zeigt eine Post-hoc-Analyse der randomisierten Open-Label-Studie AFIRE, die in JAMA Cardiology veröffentlicht wurde (DOI: 10.1001/jamacardio.2022.1561).
Eingeschlossen wurden Personen mit Vorhofflimmern und stabiler KHK, die sich vor mehr als 1 Jahr einer perkutanen Koronarintervention (PCI) oder einem Koronararterienbypass unterzogen hatten. Zudem musste eine KHK ohne notwendige Revaskularisation angiographisch bestätigt sein.
Die Teilnehmenden erhielten randomisiert entweder eine Rivaroxaban-Monotherapie oder eine Kombination aus Rivaroxaban und einem Thrombozytenaggregationshemmer (Aspirin oder ein P2Y12-Inhibitor). Der primäre Endpunkt war die Inzidenz von Blutungen sowie thrombotischer und tödlicher Ereignisse.
Weniger Endpunkt-Ereignisse, weniger Sterbefälle
In die Intention-to-treat-Analyse wurden 2215 Personen eingeschlossen. Sie waren im Schnitt 74 Jahre alt, davon waren fast 80 % Männer. In der Gruppe mit Rivaroxaban-Monotherapie kam es im Verlauf von median 24,1 Monaten bei 135 von 1107 Patienten (12,2 %) zu einem Endpunkt-Ereignis, in der Gruppe mit Kombinationstherapie war dies bei 213 von 1108 Patienten (19,2 %) der Fall.
Die Mortalitätsrate lag in der Monotherapie-Gruppe bei 3,7 % und in der Kombinationstherapie-Gruppe bei 6,6 %. Die Monotherapie mit Rivaroxaban war mit einem geringeren Ereignisrisiko assoziiert als die Kombinationstherapie (Hazard Ratio 0,62 [95-%-Konfidenzintervall 0,48-0,80]; p<0,001).
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Reduzierte antithrombotische Therapie in Betracht ziehen
Die Monotherapie stellte sich als unabhängiger mit einem geringeren Risiko für Folgeereignisse assoziierter Faktor heraus – im Vergleich zur Kombinationstherapie. Das Mortalitätsrisiko nach einem Blutungsereignis (Monotherapie: 75 % [6 von 8]; Kombinationstherapie: 62,1 % [18 von 29]) war höher als das Mortalitätsrisiko nach einem thrombotischen Ereignis (Monotherapie: 25 % [2 von 8]; Kombinationstherapie: 37,9 % [11 von 29]).
Die Forschenden schlussfolgern, dass eine Monotherapie mit Rivaroxaban bei Personen mit Vorhofflimmern und stabiler KHK mit einem geringeren Risiko für thrombotische Ereignisse und Blutungen assoziiert ist als eine Kombinationstherapie. Aus diesem Grund „sollte bei diesen Patienten eine reduzierte antithrombotische Therapie mit einem einzigen Antikoagulans in Betracht gezogen werden“. © nec/aerzteblatt.de
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