Ärzteschaft
HIV: Leitlinie zu neurologischen Funktionsstörungen aktualisiert
Dienstag, 23. Februar 2021
Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) hat ihre Leitlinie zu neurologischen Manifestationen bei einer HIV-Infektion auf den neuesten Stand gebracht.
Die komplett überarbeitete S1-Leitlinie „Diagnostik und Therapie HIV-1-assoziierter neurologischer Erkrankungen“ informiert über die neurologischen Systemmanifestationen der HIV-Infektion und über die mit der Immunschwäche verbundenen opportunistischen Infektionen.
Sie thematisiert außerdem die Anwendung und Nebenwirkungen der gängigen antiretroviralen Medikamente sowie die Wechselwirkungen mit Begleitmedikation.
Zehn bis 20 Prozent der HIV-infizierten Patienten entwickeln neurologische Symptome als erste Zeichen ihrer Infektion, rund 60 Prozent bekommen im Verlauf ihrer Erkrankung eine neurologische Funktionsstörung.
Die DGN weist auf die 2014 gestartete 90-90-90 Strategie der Initiative UN Aids hin. Danach sollen bis zum Jahr 2030 weltweit 90 Prozent aller HIV-infizierten Menschen diagnostiziert sein, eine antiretrovirale Therapie erhalten und mit antiretroviraler Therapie virologisch supprimiert sein.
Aber obwohl die antiretrovirale Kombinationstherapie sehr gut wirke, bestünden milde Formen des HIV-assoziierten neurokognitiven Defizits fort, erläutern die Autoren der Leitlinie.
Dieses therapeutische Dilemma könnten vermutlich nur neue medikamentöse Strategien lösen, zum Beispiel die Applikation antiretroviraler Substanzen über Nanopartikel. © hil/aerzteblatt.de

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