Vermischtes
Qualitätshandbuch gibt Empfehlungen zu Satralizumab bei NMOSD
Donnerstag, 30. Dezember 2021
Münster – Das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) hat zusammen mit der Neuromyelitis Optica Studiengruppe und der Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft ein neues Kapitel für das Qualitätshandbuch des KKNMS vorgestellt.
Es gibt Empfehlungen zum Einsatz von Satralizumab und zu Kontrolluntersuchungen vor sowie während der Therapie von Neuromyelitis-optica-Spektrumerkrankungen (NMOSD).
Satralizumab ist ein humanisierter monoklonaler anti-Interleukin-6 (IL-6) Rezeptorantikörper. Ziel ist es bei der NMOSD, die durch IL-6 vermittelten Entzündungskaskaden zu hemmen, und durch die IL-6 Blockade die Differenzierung von B-Zellen in antikörperproduzierende Plasmablasten zu unterbinden.
Satralizumab wurde im Juni 2021 von der Europäischen Arzneimittelagentur als subkutane Monotherapie oder in Kombination mit einer immunsuppressiven Basistherapie zur Behandlung von anti-Aquaporin-4-Immunglobulin G (AQP4-IgG)-seropositiven Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD) bei Jugendliche ab einem Alter von zwölf Jahren sowie für Erwachsene zugelassen.
Patienten, die Satralizumab erhalten, sollten regelmäßig von spezialisierten und in der Therapie der NMOSD erfahrenen Ärzten betreut werden, empfiehlt das Kompetenznetz. Der Erkrankungsverlauf sowie die erforderlichen Kontrolluntersuchungen sollten überwacht werden.
„Insbesondere wenn Patienten die Injektionen regelmäßig selbständig zu Hause durchführen, müssen die erforderlichen Kontrolluntersuchungen gewährleistet sein“, betonen die Experten in dem neuen Kapitel des Qualitätshandbuches.
„Unsere Handbücher bieten ein von der Pharmaindustrie unabhängiges Instrument zur Qualitätssicherung der Versorgung von Patienten mit MS und NMOSD“, erläuterte der Vorstandssprecher des Kompetenznetz MS und Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Münster, Heinz Wiendl. © hil/aerzteblatt.de

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