Vermischtes
Zahl der Tuberkulosefälle leicht gestiegen
Donnerstag, 16. März 2023
Berlin – Nach mehreren Jahren des Rückgangs bei den Tuberkulosezahlen in Deutschland verzeichnet das Robert-Koch-Institut (RKI) einen leichten Anstieg von 3.938 Fällen im Jahr 2021 auf 4.076 Fälle im Jahr 2022. Das entspricht einer Inzidenz von 4,9 pro 100.000 Einwohner.
„Daraus lässt sich jedoch aktuell keine Änderung des langfristigen Trends ableiten“, heißt es im Editorial des neuen Epidemiologischen Bulletins 11/2023 zum Schwerpunktthema Tuberkulose (TB) anlässlich des Welt-TB-Tages am 24. März.
Die Entwicklung im Jahr 2022 dürfte laut dem RKI vor allem mit den Folgen des Kriegs in der Ukraine in Zusammenhang stehen. In diesem Jahr kam es zu einer Erhöhung der TB-Fälle in der Gruppe der in der Ukraine geborenen Menschen. Sie hätten aufgrund der höheren Inzidenz von Tuberkulose in ihrem Heimatland (etwa 70/100.000 Einwohner) ein höheres Infektions- und Erkrankungsrisiko, so das RKI.
Das Krankheitsgeschehen in der in Deutschland geborenen Bevölkerung konzentriere sich dagegen mittlerweile auf die Altersgruppen über 80 Jahre, die ihre Infektion in Zeiten erwarben, als TB auch in Deutschland häufiger auftrat.
Weltweit erkrankten im Jahr 2021 geschätzt 10,6 Millionen Menschen an TB, 1,6 Millionen starben an der Krankheit. Das bedeutet eine Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr (2020: 9,9 Millionen Neuerkrankungen und 1,5 Millionen Todesfälle).
„Die weltweiten Erkrankungszahlen für 2021 verdeutlichen, dass wir als Weltgemeinschaft nach drei Jahren Pandemie von der Erreichung der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geforderten End-TB-Strategieziele bis 2035 weiter entfernt sind als zuvor“, hieß es aus dem RKI.
Ziel für Deutschland sei, die Anzahl der Neuerkrankungen bis zum Jahr 2035 auf weniger als 1 pro 100.000 Einwohner im Jahr zu senken. © hil/aerzteblatt.de

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