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Getestete Patienteninformation zur Lungenembolie vorgelegt

Montag, 22. Mai 2023

/Stockwerk-Fotodesign, stock.adobe.com

Augsburg – Lungenembolie ist eine der häufigsten Herz-Kreislauf-Komplikationen. Eine Arbeitsgruppe der Universität und des Universitätsklinikums Augsburg sowie der Ludwigs-Maximilians-Universität München und der Techniker Krankenkasse haben dazu einen neuen Patientenratgeber vorgestellt.

„Oft kommt die Lungenembolie wie aus heiterem Himmel, von einem Moment auf den anderen, und stellt ein lebensbedrohliches Ereignis für die Betroffenen dar“, erläuterte die Kommunikationswissenschaftlerin Anja Kalch von der Universität Augsburg.

Die Lungenembolie sei für die Überlebenden auch psychisch und emotional eine starke Belastung. „Dennoch gibt es bislang kaum umfassendes und laiengerechtes Informationsmaterial, das ihnen hilft, mit ihrer Krank­heit fertigzuwerden“, so Kalch.

Dem soll der neue Ratgeber abhelfen. Er ist das Ergebnis eines Gemeinschaftsprojekts von Kommunikations­wissenschaft und Epidemiologie. Der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) hat die Arbeit daran gefördert.

Zu Beginn jeder Doppelseite findet sich eine Zusammenfassung, die kurz die wichtigsten Fakten zum gerade behandelten Thema zusammenfasst: die wichtigsten Symptome einer akuten Lungenembolie, Behandlungs­möglichkeiten, langfristige Folgen, Auswirkungen auf den Alltag. Dieser Überblick wird dann vertieft.

„Wir haben zudem regelmäßig kurze Erfahrungsberichte von Patientinnen und Patienten zu bestimmten As­pek­ten der Erkrankung aufgenommen“, erläutert Helena Bilandzic, die den Lehrstuhl für Kommunikations­wissen­schaften an der Universität Augsburg innehat.

Zur besseren Orientierung enthält der Ratgeber zudem sogenannte Evidenzmarkierungen. Sie machen auf einen Blick klar, wieviel die Medizin zu einer bestimmten Frage weiß und wo noch Forschungsbedarf besteht. So gibt es laut Arbeitsgruppe beispielsweise erst wenige Studien dazu, was genau die psychische Belastung von Patienten ausmacht und wie sich diese reduzieren lässt.

Im Verlauf der Arbeit haben die Forscher fast 500 gesunden Frauen und Männern verschiedene Prototypen des Ratgebers zum Lesen gegeben. Auf Grundlage des erhaltenen Feedbacks haben sie die Broschüre verfei­nert.

„Die mehr als 200 Patientinnen und Patienten, denen wir die Broschüre zur Verfügung gestellt hatten, wuss­ten danach besser über ihre Krankheit Bescheid als die Kontrollgruppe“, erläuterte Bilandzic Ergebnisse einer Evaluationsstudie. Zudem verbesserte sich laut der Erhebung ihr psychisches Wohlbefinden und ihre krank­heitsspezifische Gesundheitskompetenz. © hil/aerzteblatt.de

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