Aufgrund eigener Erfahrung und eigener Experimente habe ich meine Hyperakusis stark mindern können, indem ich die Frequenzanteile stark absenkte, die ich wegen der Hyperakusis als sehr unangenehm empfand. Natürlich sollte die Musik zugleich insgesamt relativ leise gehört werden. Nach mehrstündigem Hören vermisste ich plötzlich die zuvor als unangenehm empfundenen Frequenzanteile und verringerte deren Absenkung / Filterung. Nach mehrtägigen Versuchen konnte ich fast ohne Filterung Musik genießen. Das war zuvor nahezu unmöglich gewesen. Der positive Effekt geht aber auch schnell wieder verloren. Ich hatte noch nicht die Zeit, über einige Monate hinweg konsequent diese Versuche weiter zu führen. Übrigens habe ich Tinnitus bei ca. 14 kHz und Hyperakusis im Bereich 3 bis 8 kHz. Für die erfolgreichen Hyperakusis-Versuche musste ich nur den Bereich 3 bis 8 kHz filtern. Meinen Tinnitus habe ich mit gefilterter Musik noch nicht reduzieren können, wohl aber mit Meditationsübungen (Praxis der Achtsamkeit, BodyScan / John KabatZinn).
Der Ansatz der Studie ist schon bemerkenswert. Wurde vorher versucht, das Ohrengeräusch durch andere Töne zu überdecken oder davon abzulenken (Noiser), wird jetzt die Tinnitusfrequenz absichtlich "ausgelassen". Durch laterale Inhibition, so vermuten die Autoren, kann das Geräusch abgemildert werden. Die Anzahl der Patienten ist zwar gering, die Studie ist aber prospektiv, randomisiert und kontrolliert. Zudem gab es ein objektives Kriterium. Da ich trotz Computerkenntnisse nicht in der Lage war, meine Tinnitusfrequenz herauszufiltern, bin ich auf www.promedicum.de gestoßen. Die haben mir meine Frequenz herausgefiltert und ich trainiere jetzt täglich. Ich übe zwar erst kurz, momentan geht es mir aber schon recht gut. Übrigens gibt es eine Folgestudie, wie unter der Homepage des Instituts für Biomagnetismus und Biosignalanalyse zu erfahren ist.